„Ein Instrument der Anerkennung“: Die Ehrenamtskarte kann kommen
Politiker sprechen sich einstimmig für die Einführung aus.
Sprockhövel. Diesmal ging alles ganz schnell. Einstimmig sprachen sich die Mitglieder des Ausschusses für Soziales und Demografie am Mittwoch für die Einführung der Ehrenamtskarte aus.
Evelyn Müller, Leiterin des Fachbereichs Jugend und Soziales, hatte vorab noch eifrig Werbung betrieben, die Karte als „Instrument der Anerkennung“ angepriesen. „Gerade für Leute, die sonst nicht so im Fokus stehen, wäre es eine schöne Geste.“
Das sahen auch die Politiker so: Zustimmung auf breiter Front. Ausschussvorsitzender Hans-Jürgen Sauer (CDU) hatte bereits bei der Vorstellung des Tagesordnungspunktes erklärt, „dass es uns gut zu Gesicht stehen würde, wenn wir die Einführung der Ehrenamtskarte beschließen würden“. Evelyn Müller konnte sich da ein Lächeln nicht verkneifen.
Bekanntlich hatte die CDU bei der Ausschusssitzung im November das Thema kurzfristig von der Tagesordnung verbannt — weil das Konzept, so die Kritik, noch nicht durchgedacht genug gewesen wäre. Dabei hatte Müller damals praktisch die gleiche Vorlage in petto, die sie auch am Mittwoch präsentierte.
„Wir sind nicht gegen die Ehrenamtskarte“, betonte dann auch Ingeborg Gerhard (CDU) schnell, und man sehe die Bemühungen der Verwaltung sehr positiv. Bekanntlich darf die Stadt aufgrund ihrer finanziellen Lage den Karteninhabern keine Vergünstigungen etwa beim Freibad-Besuch anbieten, weil das als freiwillige Leistung gelten würde. Stattdessen soll es nun besondere Aktivitäten für die Ehrenamtler geben, wie etwa ein Stadtrundgang mit dem Bürgermeister. Genausowichtig wie Vergünstigungen sei aber, so Müller, die Überreichung der Karte in einem feierlichen Rahmen.
Auf der anderen Seite sitzen auch Vereine, Organisationen und Verbände mit im Boot und bieten eigene Vergünstigungen an. Erste Ideen dazu gibt es bereits.
Die endgültige Entscheidung zur Einführung liegt jetzt noch beim Rat.