Eistanz: Olympia-Traum für Hermanns geplatzt
Hohe Noten bei der NRW-Trophy für Geschwister wohl wertlos.
Dortmund/Herzkamp. 161 Punkte und Platz zwei bei der NRW-Trophy in Dortmund am Sonntag, dazu noch die Briten Chitwood/Henretti geschlagen, die bei der Nebelhorn-Trophy noch vor ihnen gelegen hatten - eigentlich hätten die in Herzkamp aufgewachsenen Eistanzgeschwister Carolina (21) und Daniel Hermann (23) nach dem Wochenende strahlen müssen.
Stattdessen beschreiben "Enttäuschung" und "Traurigkeit" momentan am besten die Stimmungslage der aktuellen Deutschen Meister. Der Zug Olympia scheint nämlich abgefahren, nachdem die Deutsche Eiskauf Union (DEU) ihre Nominierungskriterien für Vancouver nochmals konkretisiert hat.
"Bisher hieß es, Paare müssen für die Vorqualifikation zweimal die Punktzahl von 145 übertreffen. Am Samstag erreicht uns nun eine E-Mail, in der stand, dass das in zwei der ersten drei internationalen Wettkämpfen der Fall sein muss. Damit sind wir draußen", sagte Daniel Hermann am Montag.
Wie berichtet, hatten die Hermanns diese Punktzahl weder in Oberstdorf noch beim Grand Prix in Moskau erreicht und waren nach Anlaufschwierigkeiten wieder auf alte Kür umgestiegen. Daniel Hermann: "Eigentlich läuft es jetzt ganz gut, auch wenn in Dortmund natürlich wesentlich weniger streng gewertet wurde als in Moskau." Ihr Auftritt in Moskau bescherte den Hermanns übrigens die Anfrage des kanadischen Verbands zum Start beim Grand Prix in Toronto am kommenden Wochenende.
Doch auch darüber konnte bei den Hermanns, die den Olympia-Startplatz für Deutschland mit Platz 17 bei der WM ja erst erkämpft hatten, keine so rechte Freude aufkommen. "Immerhin können wir in Kanada nun völlig entspannt laufen", sagte Daniel Hermann.
Den deutschen Olympia-Startplatz haben nun wohl die Geschwister Beier sicher, die in der Saison zweimal mehr als 145 Punkte international erreicht haben. Auf das Kräftemessen mit ihnen bei der Deutschen Meisterschaft im Dezember darf man trotzdem gespannt sein.