Flotte Lotten heizen Vätern ein
An der Pausenstation Bossel wurde Vatertag gefeiert — mit Musik, guter Laune und den Ehefrauen. Bei der TSG gab es das traditionelle Turnier.
Sprockhövel. Mit der nach zweijähriger Unterbrechung wiedereingeführten Vatertagsaktion an der Pausenstation Bossel landete der Stadtmarketing- und Verkehrsverein für Sprockhövel (SVS) einen vollen Erfolg. „Ich musste das Musikprogramm gerade um eine Stunde verlängern“, verriet Ulrike Dikty vom SVS, die damit die Frage nach der Zufriedenheit der Organisatoren selbstredend beantwortet sah. Natürlich ließ sich das Sprockhöveler Duo Henning Leise/Philipp Kersting nicht zweimal bitten und bot als „Die flotten Locken“ auf der kleinen Bühne eine verlängerte Show. Dabei reichte das Repertoire vom unvergessenen Rockpop bis hin zu kultigen Volksliedern.
Wie gut die Profimusiker die Besucher mit ihrem unterschiedlichen Musikgeschmack vereinten, belegte das laute und innige Mitsingen einer kleinen Gruppe neben der Bühne zum Evergreen „Heidi“. Dass die spontanen „Backgroundsänger“ anhand ihrer T-Shirts offensichtliche „Iron Maiden“-Fans waren, störte dabei keinen. „Das macht dieses Fest aus, dass jeder Besucher ob geplant oder spontan hergekommen, sich wohlfühlt und alle miteinander feiern“, erklärte Lutz Heuser. Der zweite Vorsitzende des Stadtmarketing- und Verkehrsvereins sah sich in seiner These bestätigt, dass es Sinn ergibt, einige Feste wieder aufleben zu lassen. Daher ging der engagierte Funktionär noch während des Events davon aus, dass es auch im nächsten Jahr an der alten Trasse gefeiert wird.
Auch die Kinder kamen dabei nicht zu kurz. Eigens für sie hatten die Organisatoren eine Hüpfburg aufgebaut und eine großzügige Grünfläche zum Toben bereitgestellt. Dass man Vatertagstradition mit gemeinsamen Familientreffen verbinden kann, bewiesen die Freunde mit den beiden Peters, Achim, Michael und Roland, die gleich auch ihre Frauen an die Grenze von Haßlinghausen und Niedersprockhövel brachten. „Wir haben sie mitgenommen, damit sie unsere Rucksäcke tragen“, versuchte einer der Herren die Schublade des „genehmigten Macho-Tages“ zu öffnen. Doch dass sie als Ausgleich dafür die Handtaschen ihrer Frauen tragen mussten, versuchten sie erfolglos zu verheimlichen. Ebenso, dass die Idee an die Trasse zu kommen von Ulla aus der Frauenfraktion kam, brachte die Männer in Erklärungsnot. „Spaß beiseite. Es ist ein guter Grund, dass wir alle zusammenkommen. Da gehören unsere Frauen natürlich mit dazu“, sorgte Michael bei dem ohnehin nicht ernst gemeinten Wortgefecht der Geschlechter für Frieden. Denn seit Jahren sind die Paare am Vatertag unterwegs. „Früher haben wir am Vatertagsturnier am Baumhof teilgenommen. Weil es mit Fußball nicht mehr klappt, sind wir heute hier“, sagte Michael.
Doch am Baumhof war trotzdem einiges los. Mit 23 teils mit lustigen Namen versehenen Theken-, Betriebs und sonstigen Hobbyteams, die um Pokale und Geldpreise kickten, konnten die Verantwortlichen der TSG Sprockhövel am Vatertag mit Fußball und Familie die zwei wichtigsten Prioritäten eines Mannes vereinen. Dass „Die wilden Hengste 007“ das Turnier gegen die aus Regionalliga-Helfern bestehenden „Wasserträger“ für sich entschieden, war nur eine kleine Randgeschichte. Zwei gelungene Veranstaltungen, die zeigen, dass in Sprockhövel sowohl mit Musik und Sport gut gefeiert werden kann.