Frank von Leliwa: Im Herzen noch ein Journalist
Das Buch „Public-Relations-Szene NRW“ widmet Frank von Leliwa eines von 50 Porträts.
Haßlinghausen. Wer neu anfangen will, der muss etwas anders machen als andere. Das hat sich der Kommunikationsfachmann Frank von Leliwa gesagt und eine kleine PR-Agentur gegründet. "sage und schreibe" heißt sie und behauptet sich seit zehn Jahren in der Szene. Jetzt hat die Medienhochschule in Köln ein Buch "Public-Relations-Szene NRW" herausgebracht - und Frank von Leliwa eines von 50 Porträts in diesem Band gewidmet.
Die Arbeit des gebürtigen Cuxhaveners - "eigentlich bin ich ein Fischkopp" - ist das Erstellen von Flyern, Broschüren, Filmen, Internetauftritten, Geschäftsberichten oder Buchproduktionen.
Was anders ist an "sage und schreibe" erklärt von Leliwa so: "Wenn jemand Visitenkarten bestellt, ein anderer für ein Unternehmen einen ganzen Film, dann fragt man sich schnell: Wie macht der das als Einzelkämpfer?"
Doch der 52-Jährige hat Kollegen an der Hand, Texter, Fotografen, Kameramänner, Grafiker, mit denen er im Hintergrund zusammenarbeitet. "Kompetenzteam Medien" nennt sich das Netzwerk. Und macht es von Leliwa möglich, die Arbeit eines "Großen" zu machen, dabei aber Miete und Personal zu sparen.
"Dem Produkt sieht man schließlich nicht an, ob man es im Designeranzug in einem Büro an der Kö erstellt hat oder eben mit aufgekrempelten Ärmeln in einem Büro in Haßlinghausen", sagt der mittlerweile überzeugte Sprockhöveler und lacht. Ihm ist es wichtig, dass seine Arbeit bodenständig bleibt.
Eigentlich ist von Leliwa Journalist, arbeitete zehn Jahre beim Westfälischen Anzeiger Hamm als Redakteur für Politik und Wirtschaft. Dann wechselte er die Seiten, wurde PR-Chef bei einer Firma in Herne, später Gesellschafter einer Agentur in Gelsenkirchen. Zeiten, in denen er auch die Menschen kennen gelernt hat, die jetzt das Kompetenzteam Medien bilden.
Das Schönste an dem Team sei, "dass wir mit den Jahren alle Freunde geworden sind. Das ist eine wunderbare Arbeitsatmosphäre." Denn sein Privatleben ist ihm wichtig. Mit seiner Frau hat er drei Kinder, 26, 24, und neun Jahre alt. "Sie geben mir Kraft, wenn es mal doch zu Überstunden kommt."
Der Journalist, der sei er übrigens geblieben. "Den hängt man nicht einfach beim Rausgehen an den Haken." Seiner heutigen Arbeit helfe das, eben weil er mit Journalisten zusammenarbeitet und ihre Arbeitsweisen kennt. Natürlich sei PR-Arbeit vom moralischen Standpunkt her manchmal eine Gratwanderung, sagt er. "Für die Waffenindustrie würde ich beispielsweise nicht arbeiten, auch wenn das wahrscheinlich unprofessionell ist."
Auch müssen die Aufträge nicht immer die ganz großen sein. Wenn ihn ein Kunde beispielsweise bittet, ihm die Brautrede für die Tochter zu schreiben, oder ein Freund möchte, dass von Leliwa den Heiratsantrag vorformuliert, dann macht der PR-Mann das mit Freude, wie er sagt. Man nimmt es ihm ohne Weiteres ab - egal ob Journalist oder Kommunikationsfachman - wenn er sagt: "Es gab noch keinen Tag, an dem ich nicht gerne zur Arbeit gegangen bin."