Freiwilligenbörse will auf kurzem Dienstweg helfen
30 Ehrenamtler engagieren sich an zwei Standorten. Zum Tag der offenen Tür dachten sie sich etwas Besonderes aus.
Haßlinghausen/Niedersprockhövel. Menschen helfen, die Unterstützung benötigen — das ist die Aufgabe der Freiwilligenbörse. Dabei geht es nicht um Dienstleistungen, die Unternehmen oder Pflegedienste verkaufen. „Wir bieten Handreichungen an“, sagt Ilona Kellner. Diesen bescheidenen Satz füllte das Team in Niedersprockhövel an seinem Tag der offenen Tür mit Leben.
Das Spektrum der Freiwilligenbörse umfasst unter anderem Besuchsdienste, Vorlesen, das Anbringen von Rauchmeldern, Begleitung zum Arzt oder Einkaufen, Unterstützung bei Ämtern und Formularen sowie Nachbarschaftshilfe. 30 Ehrenamtliche engagieren sich an den beiden Standorten in Niedersprockhövel und Haßlinghausen, Männer wie Frauen zwischen 30 und etwa 70 Jahren.
Um die Passanten inmitten des Stadtfests Niedersprockhövel an ihren Standort an der Hauptstraße zu locken, hatten sich die Damen des Klöntreffs in der Freiwilligenbörse eine Aktion ausgedacht. Innerhalb ihres wöchentlichen Treffens gestalteten sie Hüte, mit denen sie sich am Stichtag auf der Hauptstraße zeigten.
Hannelore Kliemke hat ihren Strohhut mit großen Schmetterlingen, einer gelben Schleife sowie Efeu und Blüten verziert. Seit Jahresbeginn ist die 63-Jährige Mitglied im Klöntreff, der im Februar 2013 öffnete. „Erst waren wir zu dritt, dann wurden es immer mehr“, erinnert sich Ilona Keller. Seit fünf Jahren bei der Freiwilligenbörse, hat sie ihre Anfänge miterlebt. „Im Klöntreff kann man sich sehr schön austauschen, zum Beispiel über Urlaubsziele oder Gärten“, sagt Hannelore Kliemke. Hanna Chantrain, 65 Jahre, ergänzt: „Es hat sich eine Untergruppe gebildet: Alle drei, vier Wochen spielen wir Canasta oder Rommé.“
„Das ist eine angenehme Abwechslung vor allem für Menschen, die allein sind“, sagt Ilona Kellner. Bisher sei der Klöntreff eine Damenrunde, doch Männer seien ebenso willkommen. Die Angebote könnten besser genutzt werden, findet Ilona Kellner. „Die meisten trauen sich nicht, anzurufen und um Hilfe zu bitten.“ Bisher kämen Hilfesuchende eher über einen Kontakt oder gar mehrere Ecken in die Freiwilligenbörse.
Waltraud Becker hat sich ein Herz gefasst und informierte sich am Tag der offenen Tür über Unterstützung. „Ich bin durch die Zeitung darauf aufmerksam geworden. Das ist eine gute Sache“, sagt die 73-jährige Sprockhövelerin. Bei ihr müsse ein Schuhschrank repariert werden. „Das passt genau in unser Angebot — kleine Hilfen, für die keine Firma extra rausfahren würde“, sagt Ilona Keller, notiert sich die Kontaktdaten der Besucherin und verspricht zügige Abhilfe.