Frische Ideen für Haßlinghausen
Die Stadt will ein Handlungskonzept auf den Weg bringen.
Haßlinghausen. Der Wunsch vieler Haßlinghauser Bürger, ihren Ortskern attraktiver zu gestalten, ist in greifbare Nähe gerückt. Rund 60 Anwohner folgten am Mittwochabend dem Ruf der Stadt, die gemeinsam mit dem Architekturbüro Post, Welters und Partner ein Handlungskonzept auf den Weg bringen will. Bis zu 90 Prozent Fördergelder von Bund und Land sind für die Umsetzung eines Maßnahmenpakets möglich, das es nun zu erstellen gilt. „Dieses Treffen dient als Basis für einen Projektkatalog“, stimmt Volker Hoven, Beigeordneter der Stadt, auf die kommenden Wochen und Monate ein. Mit Blick auf die städtischen Finanzen weiß er: „Aus eigener Kraft würden wir das nicht schaffen“.
Drei Bereiche stehen im Fokus: Die Mittelstraße, der Glashüttenplatz und der Bereich zwischen evangelischer Kirche und Rewe, unter Einbeziehung der Sporthalle und der Gesamtschule. Joachim Sterl vom Planungsbüro informiert über eine erste Bestandsaufnahme: „Haßlinghausen punktet mit inhabergeführtem Einzelhandel, seinem baulichen Erbe und fußgängerfreundlichen Querungshilfen.“ Aber auch Schwächen wurden ausgemacht: „Leerstände, parkende Fahrzeuge und überholungsbedürftige Gehwege“. Auf dem Weg zu einem beschlussfähigen Handlungskonzept sollen auch die Bürger einbezogen werden. In drei Gruppen äußern sie ihre Vorstellungen und Wünsche zu den einzelnen Teilbereichen.
Besonders rege wurde die Zukunft der Mittelstraße diskutiert. Susanne Görner, Fachbereichsleiterin für Bauen, Wohnen, Planen und Umwelt fasst zusammen: „Vorgeschlagen wurde ein attraktiv gestalteter Kreisverkehr am Beginn der Mittelstraße als Visitenkarte, weniger Schwerlastverkehr im Ortskern, eine Umgestaltung des Platzes vor der Parfümerie, die Wiederbelebung eines Wochenmarktes, mehr Bänke und mehr Hinweise auf den Radweg. Viele Bürger möchten das Grün erhalten.“
Auch in Sachen Einzelhandel haben die Bürger ihre Vorstellungen: „Weniger Imbisse, Gastronomie, die auch jüngeres Publikum anspricht, attraktivere und moderne Läden und vor allem eine Angleichung der Öffnungszeiten.“
Ideen rund um Nikolaus-Groß-Platz hat Benedikt Reitz vom Architekturbüro entgegen genommen. „Nach Ansicht der Bürger kann der Kiosk durch eine transparentes Gebäude ersetzt werden, das möglicherweise eine Gastronomie aber auch eine öffentliche Toilette beherbergt. Der Raum zwischen dem neuen Gemeindehaus und dem Busbahnhof könnte als grüner Treffpunkt umgestaltet werden.“ Lokale Vereine möchten an einer uneingeschränkten sportlichen Nutzung der Sporthalle festhalten. Kulturell interessierte würden die Halle gerne in kleinere Einheiten splitten, um dort auch Lesungen oder andere Veranstaltungen möglich zu machen.
Den Glashüttenplatz aus seinem Dornröschenschlaf zu erwecken, ist derzeit noch Zukunftsmusik. „Die Eigentümer müssen unbedingt einbezogen werden“, mahnen die Beteiligten, die sich dennoch verschiedene Nutzungsmöglichkeiten vorstellen können. Darunter eine Pausenstation, inklusive Ladestation für E-Bikes, altersgerechtes Wohnen, ein einfaches Hotel oder Platz für junge Unternehmer. Auf jeden Fall soll der Platz an den parallel verlaufenden Radweg angebunden werden.
Noch ist nichts in Stein gemeißelt. Erst in den kommenden Monaten soll aus einer Ideensammlung ein konkretes Maßnahmenpaket werden.