Fußball/TSG Sprockhövel: Rosige TSG-Aussichten
Eines ist anders beim vierten Aufstieg in neun Jahren. Noch ist kein Talent abgeworben.
Sprockhövel. Ulli Meister machte am Montagnachmittag einen etwas angeschlagenen Eindruck. Aber man muss die Feste eben feiern, wie sie fallen. Bis um zwei Uhr nachts feierte der Fußball-Abteilungsleiter der TSG Sprockhövel den NRW-Liga-Aufstieg der 1.Mannschaft. "Ich war aber keineswegs der Letzte, der nach Hause ging", berichtet er.
Nachdem der vierte Wiederaufstieg seit dem Jahr 2000 unter Dach und Fach ist, müssen allerdings noch einige Personalien geklärt und die DFB-Auflagen für die NRW-Liga abgearbeitet werden.
"Ja, diesen Käfig müssen wir noch bauen", stöhnt Meister über das leidige Thema des geforderten 2,20 Meter hohen Zauns, der künftig die Gäste-Fans im Innenraum von den TSG-Anhängern trennen muss. "Ich gehe mal davon aus, dass wir das hinbekommen", ist Meister zuversichtlich.
Die Finanzierung des Zauns dürfte aber wohl ausschließlich an der Abteilung hängen bleiben. Zuschüsse von Seiten der Stadt erwartet Meister jedenfalls nicht. So verspricht Ralph-Holzte, Chef der Zentralen Gebäudebewirtschaftung der Stadt zwar Hilfe, aber nicht, wenn es um das "große Geld geht".
Hoffnungsvoll blickt der Meister in die sportliche Zukunft. "Natürlich ist es für einen kleinen Verein schwer, sich in solch einer Klasse mittelfristig zu etablieren, aber ich denke, dass wir dieses Mal bessere Voraussetzungen haben als nach den bisherigen Aufstiegen, als wir immer wieder gute Spieler abgeben mussten."
Meister verweist auf Manno (inzwischen 2. Liga), Schmitz, Kalina, Aydin, Steinmann oder Gurczinski, die jeweils von höherklassigen Klubs abgeworben wurden. "Im Moment sind wir einfach in der Breite sehr gut aufgestellt.
Wir haben keinen überragenden Spieler der richtig heraussticht", findet Meister und schließt dabei bewusst auch 25-Tore-Mann Serdar Demirel ein. "In den letzten Spielen hat er zwar getroffen, wie er wollte. Aber über die komplette Saison gesehen, hat auch er nicht so konstant gespielt."
Das Gros des Kaders wird auf jeden Fall zusammenbleiben. Mit Demirels Sturmpartner Sinan Hajra ist die TSG noch nicht einig. Allerdings scheint es auch Alternativen zu geben. "Es bieten sich durch den Aufstieg natürlich auch Spieler an", so Meister vielsagend. Bis Ende der Woche will er mit den personellen Planungen durch sein.
Und dann dürfen sich die Fans schon auf die kommende Spielzeit freuen, auf Gegner wie Herne, Fortuna Köln oder Wattenscheid 09. Wermutstropfen: Bei großem Konfliktpotential der Gästefans ist ein Umzug nach Hagen nicht ausgeschlossen - eine der Sicherheitsauflagen.