Europawahl in Sprockhövel: FDP gewinnt, CDU verliert

Liberalen holen 50 Prozent mehr Stimmen. CDU verliert im gleichen Maße. SPD und Grüne stabil. Linke unter 5 Prozent.

Das Wahlergebnis im Überblick (in Klammern die Zahlen aus 2004):

Sprockhövel. Während Bürgermeister Klaus Walterscheid (SPD) sich zur Aufstiegsfeier der TSG-Fußballer verabschiedete, genoss Sprockhövels FDP-Vorsitzender Bodo Middeldorf am Sonntagabend im Sitzungssaal des Rathauses noch etwas den Blick auf das Europawahlergebnis. "Wir haben 50 Prozent mehr Stimmen als vor fünf Jahren geholt", staunte er und gab gleich als Ziel für die Kommunalwahl im August aus: "Wir wollen auch da drittstärkste Kraft werden.

Die FDP ist auch in Sprockhövel der große Wahlsieger, die CDU der Verlierer. Sie verlor etwa im gleichen Maße wie die Liberalen gewannen und lag diesmal nur knapp vor der SPD. "Dass wir das Ergebnis von vor fünf Jahren nicht würden wiederholen können, war abzusehen, damals hatte die CDU bundesweit einen Lauf", kommentierte CDU-Bürgermeisterkandidat Willibald Limberg die Ergebnisse. Er betonte, dass Europa- und Kommunalwahl zwei verschiedenen paar Schuhe seien. Dann werde man sich mit einem solchen Ergebnis nicht zufrieden geben. Erfreulich nannte er, dass die Wahlbeteiligung in Sprockhövel leicht angezogen hat.

Darauf verwies auch Bürgermeister Klaus Walterscheid. "Angesichts der schlechten Umfragewerte, war er mit dem SPD-Ergebnis nicht unzufrieden. Dass die Linke "nur" auf knapp 5 Prozent gekommen sei, habe ihn nicht überrascht. In eher ländliche Gebieten wie Sprockhövel ist da nicht das Klientel.

Unverändert stark präsentierten sich dagegen die Grünen, auch wenn sie die FDP an sich vorbeiziehen lassen mussten. Eher ging der Blick da doch zur Linken, gab Grünen-Bürgermeisterkandidatin Britta Altenhein zu. "Wir sind stabil, trotz des Auftretens der Linken", betonte sie. Dabei sei nicht auszuschließen, dass die Linke für einen Teil des Grünen-Wählerpotentials eine Konkurrenz darstelle.

Auch in den nächsten Tagen dürfte die Sprockhöveler FDP übrigens am meisten zu tun haben, denn sie hatte auch die meisten Plakate geklebt, die jetzt abgenommen werden müssen. Da haben die Kollegen in Witten weniger zu tun. Dort klebte die FDP gar keine Plakate - und hatte trotzdem Zugewinne.