TSG Sprockhövel in der Fußball Regionalliga West Gutes Pressing, aber wenig Torchancen
Die TSG verliert auswärts 0:5 gegen Rot-Weiß Ahlen und liegt jetzt auf dem Abstiegsplatz 15.
Sprockhövel. Autsch, das tat weh. Mit der 0:5-(0:2)-Niederlage beim Rot-Weiß Ahlen erhielten die Fußballer des TSG Sprockhövel ihren ersten Dämpfer. Allerdings konnte der Aufsteiger trotz des klaren Ergebnisses wenigstens das Lob des gegnerischen Trainers Mircea Onisemiuc einheimsen.
Während TSG-Trainer Andrius Balaika sich nicht hinter der sich anbietenden Entschuldigung versteckte, dass er fast ohne Stamm-Deckungsformation spielen musste, sprach der RWA-Coach seinem Kollegen Mut zu. „So wie Ihr in den ersten 30 Minuten Pressing gespielt und unsere Räume zugemacht habt, war das sehr gut. Ich hoffe, Ihr schafft das in der Liga. Es gefällt mir, was bei Euch passiert.“
Die Worte von Onisemiuc wird Balaikus zwar gerne zur Kenntnis genommen haben — doch wer den Sprockhöveler Coach kennt dürfte wissen, dass es ihn kaum tröstet. Vor allem, wenn er daran denkt, dass seine Auswahl zu Beginn der Partie den Spitzenreiter nicht nur auf Augenhöhe traf, sondern gleich beim Anpfiff eine Chance zur Führung hatte. Emre Demirs guten Pass in die Tiefe verpasste Adrian Wasilewski nur knapp.
Danach hatten die Baumhof-Kicker zwar mehr Ballbesitz, aber kaum Torchancen. Dafür zeigte der Spitzenreiter, der am ersten Spieltag schon Rot-Weiß Oberhausen vom eigenen Platz wegfegte, warum er mit mehr Ambitionen und Euros in die Saison geht als die Gäste. Erst durch ein überragend in den Winkel geschlenztes Freistoßtor von Cihan Yilmaz gerieten die Blau-Weißen mit 0:1(16.) in Rückstand.
Yilmaz war es auch, der nach einem fast gescheiterten RWA-Konter von der fehlenden Absprache in der TSG -Defensive profitierte und mit dem 0:2(36.) wirkungsvoll die Gästen traf. „Wir wollten, dass wir nach der Pause noch einmal Zeichen setzen und zu-rückkommen“, erklärte Balaika, der den Willen seines Teams sah. Gegen die clever spielenden Ahlener konnten diese allerdings kaum Gefahr ausüben.
Ahlens Neuzugang und Ex-Sprockhöveler Emre Yesilova überließ das Einnetzen zum 3:0 in der 57. Minute noch seinem Kollegen Gianluca Marzulla. Mit diesem Ergebnis hätten die „Sprockis“ vor rund 950 Zuschauern sogar noch zufrieden sein können, wäre die Truppe um Tim Dudda über den Abstiegsplätzen geblieben. Doch Yesilova (85.) und Tim Kallenbach (88.) offenbarten die Abstimmungsprobleme der TSG-Hintermannschaft und drückten den Liganeuling mit Platz 15 auf den ersten Abstiegsplatz herunter.
Viel Zeit bleibt der Balaika-Elf zum Wunden lecken allerdings nicht. Kommt im Rahmen der Englischen Woche bereits am morgigen Dienstag-abend (19.30 Uhr) mit Verl doch ein ebenso abwehrstarker Gegner zum Baumhof-Stadion. Erst einen Treffer kassierte der Tabellenvierte bisher in seinen beiden Partien. Nicht nur Onisemiuc hofft, dass die TSG-Stürmer vor dem eigenen Publikum endlich ihren ersten Treffer erzielen und ihr aggressives Pressingspiel länger als 30 Minuten durchhalten. Nicht nur die TSG Fans gönnen das dem Sprockhöveler Team, sondern fast die ganze Liga. Auf der Sympathie-Tabelle hat die TSG nämlich jetzt schon einen Spitzenplatz.