Halloween: Das Geschäft mit dem Grusel

Landschaftsgärtner Jens Frielinghaus profitiert vom Kürbis-Kult in Deutschland.

Sprockhövel. Von Schrecken und Grusel noch keine Spur: Unschuldig gedeihen die großen und kleine Kürbisse in der Idylle Sprockhöveler Felder und scheinen nur auf ihren großen Einsatz zu warten: In gelb, grün oder leuchtend orange zieren sie bald die Hauseingänge und Schaufenster von Sprockhövel.

Bereits als kultig können sie bezeichnet werden, denn Halloween mit seinen ausgeschnittenen Gruselgesichtern ist inzwischen auch in Deutschland ein beliebtes Fest geworden.

"Vor ein paar Jahren ist der Kürbisboom durch Halloween hier nach Deutschland rüber geschwappt, da bin ich dem Trend gefolgt" , sagt Landschaftsgärtner Jens Frielinghaus. Seit dem Jahr 2000 ist er Pächter eines 6000 Quadratmeter großen Feldes in Obersprockhövel und baut dort verschiedene Kürbissorten an.

Vom Speisekürbis Hokkaido über den Zierkürbis bis hin zu dem traditionellen Laternenkürbis ist das Feld gesät. "Im Mai wird gepflanzt, um von Ende August bis Ende Oktober zu ernten", erklärt der 38-Jährige. Zuerst als Hobby gedacht, ist es schnell ein gutes Geschäft geworden.

Auf den Märkten in naher Umgebung präsentiert er stolz nicht nur seine selbst angebauten Kürbisse, sondern auch andere exotische Früchte, die er unter anderem in Australien und Asien erwirbt.

Allein vom Verkauf der Kürbisse ließe es sich nicht leben, da die Erntezeit von acht Wochen zu kurz sei. "Deswegen stütze ich mich auch auf den Handel mit der Dekoration aus fernen Ländern und der Arbeit mit Garten- und Landschaftsbau", so Frielinghaus.

Auf eine gute Ernte kann man sich eben nicht verlassen. Kürbisse lieben es warm, mögen aber dennoch keine all zu starke Sonneneinstrahlung. "So sind in dem heißen Sommer vor zwei Jahren 70 Prozent der Ernte völlig vertrocknet", erinnert sich der Kürbisliebhaber.

Aber dieses Jahr scheint es für die sogenannten Panzerbeeren, wie Kürbisse auch genannt werden, gut zu laufen, vielleicht wächst auch ein besonders außergewöhnliches Exemplar heran. Frielinghaus konnte immerhin schon eine Kürbispracht von 2,47 Meter Umfang auf dem Feld messen. Sicher ist jedenfalls, dass er auch dieses Jahr eine große Vielfalt seiner gruseligsten Kürbisgesichter vor dem Haus aufstellt.