Baupläne Haßlinghausen bekommt bis zum Jahr 2021 eine neue Kita

Haßlinghausen. · Die Stadt Sprockhövel will die Einrichtung von der ZGS bauen lassen. Im kommenden Kitajahr ist eine Übergangslösung geplant.

Bis zum Kitajahr 2021/22 soll die neue Einrichtung fertig sein.

Foto: dpa/Monika Skolimowska

Der Bedarf an Kita-Plätzen wächst. Auch in Sprockhövel hat der Kitabedarfsplan ergeben, dass im kommenden Jahr Betreuungsplätze fehlen. Vor allen in Haßlinghausen verzeichnet die Stadt einen Anstieg der Zahlen von Kindern unter sechs Jahren. Der Fachausschuss „Jugendhilfe und Schule“ hat in der vergangenen Woche einstimmig beschlossen, dass in dem Ortsteil eine dreigruppige Einrichtung entstehen soll. Bauen soll die ZGS das Gebäude.

„Wir benötigen möglichst schnell neue Kita-Plätze“, sagt Evelyn Müller, Leiterin des Geschäftsbereichs II, zu dem Jugend, Familie und Soziales gehören. Wenn die ZGS (Zentrale Gebäudebewirtschaftung Sprockhövel) baue, habe das den Vorteil, dass die Stadt Herrin des Verfahrens sei. „Für einen Investor müssten wir eine europaweite Ausschreibung machen. Das bedeutet einen Zeitverlust“, sagt Müller. Die ZGS habe bereits erfolgreich viele Bauprojekte für die Stadt realisiert.

Für die ZGS spricht aus Sicht Müllers auch, dass die ZGS keinen zusätzlichen Mietkostenzuschuss für den Betrieb der neuen Kita benötige. Dieser ist im Kibiz-Gesetz mit einem Betrag von 8,70 Euro pro Quadratmeter festgelegt. „Bei einer höheren Miete müsste die Stadt Sprockhövel den Betrag aufstocken“, sagt Evelyn Müller. Anders als ein Investor habe die ZGS als städtischer Betrieb nicht das Ziel, Gewinne zu erzielen. Die Zeit und der Kostenvorteil sprächen für die ZGS.

Kita soll von einem freien Träger übernommen werden

Als Ursache für den wachsenden Bedarf an Kitaplätzen nennt Evelyn Müller steigende Geburtenzahlen und Zuzüge von jungen Familien im Zuge des Generationenwechsels in einigen Siedlungen. „Der Kitabedarfsplan wird jährlich erstellt. Dadurch können wir genau sehen, wo Kitaplätze fehlen“, sagt Müller. Die Stadt habe sich für einen Kita-Neubau in Haßlinghausen entschieden, „um hinreichend Plätze zu schaffen und den Rücken frei zu haben“, sagt die Fachbereichsleiterin. In der neuen Kita sollen voraussichtlich 62 neue Plätze entstehen. Wenn dann die Bedarfe steigen, sollen andere Einrichtungen erweitert werden.

Die neue Kita wird aber nicht von der Stadt geführt. „Wir wollen die Trägerschaft an einen Freien Träger der Jugendhilfe abgeben“, so Müller. Das könne die Awo, das DRK oder eine Elterninitiative sein. Der Träger werde durch ein Interessenbekundungsverfahren ermittelt.

Bis die Kita fertiggestellt sein wird, wird es aber bis zum Kitajahr 2021/22 dauern. Die ZGS hat bereits eine Entwurfsplanung erstellt, die dem Landesverband Lippe (LVL) und dem Fachbereich II vorgestellt wurde. „Das ist nicht einfach nur ein Klotz. Der Entwurf ist peppig und lässt viele Spielräume“, sagt Ralph Holtze, Betriebsleiter der ZGS. Zunächst muss der Rat der Stadt Sprockhövel in seiner nächsten Sitzung am 26. September beschließen, dass das vorgeschlagene Grundstück erworben werden darf. Aufgrund des Genehmigungsverfahrens rechnet Holtze damit, dass mit dem Bau frühestens Mitte nächsten Jahres begonnen werden kann. „Wenn alles gut geht, ist das Gebäude im Mai oder Juni 2021 fertig“, sagt er.

Im nächsten Kitajahr, das im kommenden August beginnt, will die Stadt Sprockhövel mit Containern arbeiten. „Uns ist wichtig, dass wir den Bedarf befriedigen können“, sagt Müller. Wenn man wisse, dass man nachher eine schöne Kita hat, ist man bereit, das in Kauf zu nehmen. „Das hoffen wir zumindest.“