Hauptschule: Komplizierte Lehrstellensuche

Von 51 Zehner-Absolventen haben derzeit 20 eine Ausbildung sicher. Weniger als im vergangenen Jahr. Die Krise wirkt sich aus.

Sprockhövel. Ein Viertel weniger Ausbildungsstellen hat die Arbeitsagentur gegenüber dem Vorjahr gemeldet. Die Zurückhaltung insbesondere von kleinen und mittelständischen Betrieben, in Zeiten der Wirtschaftskrise die Zusage für einen Ausbildungsplatz zu geben, bekommen insbesondere die Absolventen von Haupt- und Realschulen zu spüren.

"Im vergangenen Jahr haben mehr als 50 Prozent unserer Zehntklässler einen Ausbildungplatz erhalten, zum jetzigen Zeitpunkt sind es 20 von 51", berichtet Volker Sproedt, Ausbildungsbeauftragter an der Gemeinschaftshauptschule Niedersprockhövel. Im Vergleich zu Großstädten liege man dabei freilich immer noch sehr gut.

Im vergangenen Jahr hatte man erstmals die Früchte der Jahrespraktika geerntet, die für Schüler der 10-A-Klassen vor zwei Jahren eingeführt wurden und bei denen sie jeweils einen Wochentag fest in einem Betrieb mitarbeiteten.

"Diesmal gab es oft leider nur vage Zusagen, vielleicht eine anschließende Ausbildung zu erhalten", sagt Sproedt. 16 haben inzwischen eine feste Zusage, vier werden eine Ausbildung zur Krankenschwester oder Kinderpflegerin beginnen.

Der Fächer der Ausbildungsstellen ist breit, dabei hätten sich die Schüler sehr realistisch gezeigt, was die späteren Berufsaussichten angeht. Sproedt: "Zum Glück sind diesmal nur zwei Kraftfahrzeug-Mechaniker dabei. In der Branche boomt es ja nicht gerade."

Alle 17 der 10-B-Schüler haben den Realschulabschluss geschafft. Drei davon haben eine Zusage für eine Ausbildungsstelle, ein Mädchen will weiter auf das Gymnasium, die meisten übrigen streben eine Weiterqualifizierung an Berufskollegs an. Insbesondere der IT- und der kaufmännische Bereich seien beliebt.

In sieben Kategorien teilt Sproedt seine Absolventen ein - von "Lehre", "über weiterführende Schule", "noch auf der Suche" und "Maßnahmen des Arbeitsamts" bis hin zu "ohne alles".

In der letzten Kategorie seien nur zwei Schüler gelandet, einer davon sei zuletzt gar nicht mehr in die Schule gekommen. "So etwas hat es in Einzelfällen aber immer schon gegeben, da macht dieser Jahrgang leider keine Ausnahme", sagt Sproedt.