Aktion: Werkbank statt Schulbank
Januid Söhngen machte bei „Schüler Helfen Leben“ mit.
Haßlinghausen. Januid Söhngen kniet auf dem Boden und versucht, Ösen in die Zeltplane zu drücken. "Ziemlich schwierig, weil man immer abrutscht", sagt der 13-Jährige. Für drei Stunden hat er heute die Schulbank gegen die Arbeit bei Busche Zeltanlagen getauscht. Seinen Lohn für den "Arbeitstag": Die stolze Summe von 100 Euro.
Das Geld behält Januid allerdings nicht für sich, sondern es wird gespendet. Es kommt sozialen Projekten in den Staaten des ehemaligen Jugoslawiens zu Gute.
Januid nimmt an der Aktion "Schüler Helfen Leben" teil. Die bundesweite Aktion wird von Bundeskanzlerin Angela Merkel unterstützt und läuft auf freiwilliger Basis. Wer teilnimmt, wird vom Unterricht freigestellt. Trotzdem haben von Januids Klassenkameraden nur wenige mitgemacht, warum weiß der 13-Jährige nicht. Er freut sich, dass sein "Lohn" nach Serbien kommt. Und er freut sich über den Einblick ins Arbeitsleben.
Den gewährt die Firma Busche gerne, "auch wenn man in drei Stunden natürlich nicht soviel machen kann", sagt Christine Thiele, Mitarbeiterin von Busche. Nach der Arbeit in der Werkstatt fährt sie mit Januid zu einem Außentermin, "unsere Hauptarbeit findet draußen statt. Egal, ob es regnet oder stürmt", sagt Thiele.
Deutschlandweit nahmen rund 1000 Schüler an der Aktion teil. Seit 1998 flossen durch den "Sozialen Tag" etwa 17 Millionen Euro in über 130 Projekte im ehemaligen Jugoslawien.