Herzkamp: VfL spielt bald auf Kunstrasen
Die Stadt gewährleistet die Tilgung eines Baukredits – mit oder ohne Sportpauschale.
Herzkamp. Die politische Absichtserklärung bestand bereits, jetzt gibt es auch den politischen Beschluss: Die Stadt trägt den Umbau des Sportplatzes Gennebreck in einen Kunstrasenplatz mit.
Wegen unterschiedlicher Auffassungen über die Finanzierungswege wäre der Grundsatzbeschluss im Betriebsausschuss allerdings fast nicht zustande gekommen.
Letztlich einigten sich CDU, Grüne und FDP darauf, den VfL Gennebreck genau so zu behandeln wie zuletzt schon den SC Obersprockhövel. Das heißt, der Verein erbringt eine Eigenleistung und nimmt für die Restsumme einen Kredit auf, der dann von der Stadt getilgt wird.
Dazu soll wie beim SC Obersprockhövel die Sportpauschale von 69 500 Euro herangezogen werden, die die Stadt jährlich vom Land erhält. Noch nicht ganz sicher ist zwar, ob die auch nach 2010 (dann ist der Kredit des SCO abbezahlt) weiterfließt, für diesen Fall garantiert die Stadt dem VfL aber trotzdem die Tilgungsleistungen.
Inwieweit auch Mittel aus dem Konjunkturpaket für Infrastruktur-Maßnahmen (der Stadt stehen rund 514000 Euro zu) verwendet werden, könnte nachträglich neu auf den Tisch kommen.
Einen solchen Vorschlag kündigte Ralph Holtze, Leiter der Zentralen Gebäudebewirtschaftung (ZGS), für den Fall an, dass per Grundgesetzänderung (darüber berät diese Woche der Bundesrat) auch eine Verwendung der Mittel zur Sportplatz- und Umfeldssanierung erlaubt ist.
Die SPD hätte diese Konjunkturmittel gerne vorrangig für das Projekt in Herzkamp verwendet, zu dem noch eine neue Laufbahn- und Sprunggrube für die Grundschule und eine Verlagerung der Stehstufen gehören. CDU, FDP und Grüne fürchten aber, dass dadurch vielleicht andere Begehrlichkeiten zu kurz kommen könnten, wollen lieber mehrere Projekte fördern.
Inwieweit das Vorhaben zur Umgestaltung des Wendehammers am Sportplatz und des Eingangsbereichs der Grundschule, für die sich die Bürgergemeinschaft stark macht, dazugehören könnten, soll auch von Gesprächen einzelner Interessenvertreter in Herzkamp abhängen. Einen entsprechenden SPD-Antrag trugen alle Parteien mit.
"Da gibt es zum Teil widerstrebende Interessen, das muss vorher geklärt sein", sagte Michael Bartelt (SPD). Der VfL Gennebreck etwa befürchtet, je nach der Form der Umgestaltung, Parkplätze für den Sportplatz zu verlieren. Die Bürgergemeinschaft möchte einen zentralen Treffpunkt schaffen.
Stefan Books, Geschäftsführer des VfL, begrüßte gestern die Entscheidung des Betriebsausschusses. "Das hilft uns sehr. Natürlich hätte es uns gefreut, wenn auch Mittel aus dem Konjunkturpaket einfließen würden, aber ganz klar ist, dass der VfL in der Verpflichtung ist, so oder so seinen Beitrag zu leisten."
Man rechne mit 400 000 Euro Finanzierungskosten und wolle 70 000 Euro an Eigenmitteln einbringen. Books: "Jetzt wollen wir den Kunstrasen noch 2010 bauen."