Pfarrer setzt sich für Erhalt des Friedhofs Herzkamp ein

Weil immer mehr Menschen in kostengünstigen Gräbern bestattet werden, steht die Gemeinde vor Geldproblemen.

Foto: Stefan Fries

Sporckhövel. Der Friedhof in Herzkamp wird viel genutzt. Nicht nur von Angehörigen, die dort ihre Gräber pflegen und der Toten gedenken; auch Spaziergänger schätzen die Verbindung zum Sportplatz des VfL Gennebreck oder zur Glückauf-Trasse. „Es ist ein attraktiver Ort, an dem viele vorbeikommen“, sagt Pfarrer Ortwin Pfläging. Doch der 235 Jahre alte Friedhof mit 2000 Grabplätzen braucht Pflege. „Die schönen großen Bäume, die alle lieben, drücken die Wege hoch“, erzählt Pfläging. Diese sind teilweise gepflastert, teilweise mit Kies oder Asphalt belegt und inzwischen sehr uneben.

Hier müssen rund zwei- bis dreitausend Quadratmeter Wegfläche saniert werden. Die Belegung des Friedhofs hat sich in den vergangenen Jahren verändert. Inzwischen wünschen die Angehörigen nur noch bei 40 Prozent aller Beerdigungen eine Erdbestattung, der Rest lässt die Verwandten einäschern. Die dafür benötigten Gräber sind deutlich kleiner und damit kostengünstiger. „Viele alte Menschen wollen ihren Kindern keine Arbeit machen“, nennt Pfläging einen weiteren Grund für den Trend zum pflegeleichten Grab. Dadurch werden die Flächen, um die sich die Gemeinde kümmern muss, immer größer. Gleichzeitig führt dieser Trend zu sinkenden Einnahmen bei den Friedhofsgebühren. „Wir müssen leider zur Kenntnis nehmen, dass die Beerdigungen den Erhalt des Friedhofs nicht mehr finanzieren“, bedauert der Pfarrer.

Deshalb kämpft er jetzt für den Erhalt des Friedhofs. Ein erstes Grundgutachten wurde bereits erstellt, ein Kostenvoranschlag wird gerade erarbeitet. Die Herzkamper stehen dabei voll hinter ihrem Pfarrer. Von ihren Einnahmen beim Adventsmarkt geben die Vereine zehn Prozent zur Pflege des Friedhofs ab. 600 Euro sind dadurch bisher zusammengekommen. Damit lassen sich zumindest ein oder zwei Bänke oder die Sanierung einer alten Stele finanzieren.

Auch tatkräftige Hilfe haben einige Herzkamper angeboten. Mit vielen guten Ideen und Engagement weit über seinen bezahlten Einsatz hinaus unterstützt auch Friedhofsgärtner Hans Günter Frenzel die Aktion. Nach und nach soll der Friedhof eine parkähnliche Aufenthaltsqualität bekommen.

Die Wege sollen stolperfrei werden, damit auch ältere Menschen sich dort sicher bewegen können. Und manch schöne, alte Grabstätte soll in neuem Glanz erstrahlen.