I am Jerry: Erst ein Album und dann der Durchbruch

Sprockhöveler Indie-Rock-Band hofft auf eine Profi-Karriere und wirbt derzeit um einen Plattenvertrag.

Sprockhövel. Als Julian Kleinert (19), sein jüngerer Bruder Timm (16), Feras Kaddoura (19) und Leonard Müller-Klönne (18) das erste Mal den Science-Fiction-Film „Sphere — Die Macht aus dem All“ gesehen haben, war ihnen der Einfluss zunächst kaum bewusst. Dann tauchte plötzlich ein Alien auf dem Bildschirm auf, das sich mit den Worten „I am Jerry“ den Zuschauern vorstellte — und die vier Jungs hatten endlich den passenden Namen für ihre Band gefunden.

„Das war irgendwie lustig. Außerdem ist das ein sehr einprägsamer Name — den können sich alle merken“, sagt Julian Kleinert heute. Drei der vier Mitglieder stammen aus Sprockhövel. Nur Leo Müller-Klönne (Gitarre) kommt aus Bochum. Derzeit erobert die vierköpfige Rock-Combo die Musikbühnen. Seit Anfang Dezember sind I am Jerry in Clubs unterwegs.

Nachdem sich die Truppe Ende 2008 gegründet hatte, folgte direkt ein Sieg beim Hattinger Newcomer-Festival. Seither haben die Jungs auf rund 50 Konzerten gespielt. Auch im Radio waren sie des öfteren zu hören, wie Frontmann Julian stolz erzählt. Die neue Single heißt „Parachute“ (zu Deutsch: Fallschirm) und stammt aus der Feder des Sängers selbst. Viele der Songs haben die Bandmitglieder selbst geschrieben, sagt Julian.

Songwriting und Studioaufnahmen zählten schließlich zum guten Ton. Deshalb wurden im April 2010 zahlreiche neue Songs mit dem Musikproduzenten Benjamin Schäfer in Hannover aufgenommen: „Viele namhafte Gruppen haben mit ihm zusammengearbeitet. Darunter auch Revolverheld“, so Julian Kleinert.

Unter professionellen Bedingungen erstellte die Truppe eine Promotion-CD, die seitdem durch die Hände diverser Plattenlabels gereicht wird und auch Melodien und Klänge aus dem Heimstudio in Sprockhövel enthält. „Wir sind gerade in der Bewerbungsphase“, sagt Julian. Klinkenputzen ist angesagt, am Ende steht der große Wunsch, Profis im Musikgeschäft zu werden.

Dass alle Bandmitglieder ihr Abitur machen wollen, steht dennoch fest. Auch ein Studium in den Bereichen Musikmanagement und Produktion kommt für Feras (Bass), Leo und Julian in Frage. Hauptsache, der Beruf hat etwas mit Musik zu tun — schließlich haben sich die vier Jungs bereits im zarten Alter von sechs Jahren den Noten verschrieben.

Ihre Musik — Indie-Rock, ein Mix aus Blues, Punk, Folk und Pop — sei variabel und vielseitig. „Wir setzen uns keine Grenzen und lassen uns gerne von anderen Genres beeinflussen“, erklärt Gitarrist Leo.

Vorbilder habe jeder, „aber wir wollen ja niemanden kopieren oder nachahmen“, betont Frontmann Julian, der den kommenden Auftritten entgegenfiebert. Auch Schlagzeuger Timm ist sich sicher: „Jetzt geht alles Schlag auf Schlag.“