Jugendzentrum fehlt Personal

In Haßlinghausen gibt’s bereits Änderungen, weitere Kürzungen des Angebotes drohen.

Haßlinghausen. Der letzte Zivildienstleistende verabschiedete sich Ende März aus dem Jugendzentrum Haßlinghausen (die WZ berichtete). Da der Ersatz für die vakante Stelle, beispielsweise im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes, aus Mangel an Interessenten und trotz intensiver Werbung bislang ausblieb, verteilte sich die umfangreiche Arbeit im Treffpunkt für Kinder und Jugendliche ab sechs Jahren seither auf die Schultern von Leiterin Gudrun Hansen und drei weiteren Mitarbeitern — zumindest bis August. Denn da verließ auch noch ein weiterer Mitarbeiter das bis dato vierköpfige Team, um eine neue berufliche Herausforderung anzunehmen.

„Jetzt wird’s im Jugendzentrum natürlich eng“, sagt Evelyn Müller, Leiterin des Fachbereichs Jugend und Soziales in Sprockhövel. Ob das Angebot des Zentrums künftig in dem gleichen Umfang wie bisher aufrechterhalten werden kann, sei alles andere als sicher. „Momentan läuft eine Art Probephase“, berichtet Mitarbeiter Rolf Unger, der sich unter anderem um PC-Kurse, Kickerligen, die wöchentliche Fußballgruppe und Workshops im Bereich Acrylmalerei kümmert. „Wir müssen in den nächsten Wochen schauen, inwiefern und in welcher Form wir Freizeitangebote und Projekte aufrecht erhalten können.“

Laut Evelyn Müller stehe diesbezüglich bislang lediglich fest, dass ein Theaterpädagogik-Projekt wegen des personellen Engpasses künftig nicht mehr angeboten werden kann. Daneben müssen die Angebote für Kinder im Rahmen der Offenen Ganztagsschule Haßlinghausen auf ein Angebot wöchentlich reduziert werden. Auch auf die Öffnungszeiten des Jugendzentrums wirkt sich die aktuelle Situation aus: Das Jugendcafé schließt in den Abendstunden nicht wie bislang um 21, sondern um bereits um 20 Uhr.

„Grundsätzlich ist unser Ziel, das Angebot so weit wie möglich zu erhalten. Alles weitere werden wir in nächster Zeit sehen“, sagt die Fachbereichsleiterin. Als problematisch erweise sich allerdings die Wiederbesetzung der verwaisten Stelle im Mitarbeiter-Team: „Im Rahmen der Haushaltskonsolidierung haben wir ohnehin eine einjährige Wiederbesetzungssperre.“ Ob die Aufsichtsbehörde dann anschließend von einer erneuten Besetzung der Stelle überzeugt werden kann, stehe noch in den Sternen. „Umso schöner wäre es, wenn bald jemand in unserem Jugendzentrum seinen Freiwilligendienst absolvieren würde.“ Am Mittwochabend wurde die Personalproblematik im Jugendhilfeausschuss thematisiert.