K2 vor längerer Schließung?
Nachdem am Samstag in der Diskothek mehrere Verstöße gegen des Jugendschutzgesetz festgestellt wurden, berät die Verwaltung über mögliche Konsequenzen.
Obersprockhövel. Die gute Nachricht vorweg. Die beiden Mädchen, die am Samstagabend nach ausgiebigem Alkoholgenuss aus der Diskothek K2 an der Kleinbeckstraße in nicht ansprechbarem Zustand ins Krankenhaus gebracht werden mussten, geht es besser. Wie ein Sprecher des Helios-Klinikums gestern auf WZ-Nachfrage mitteilte, hatten sie am Sonntag das Krankenhaus wieder verlassen können.
Inwieweit die Vorfälle vom Samstagabend Konsequenzen haben werden - wie berichtet, wurden durch eine Beamte des Ordnungsamts in der Diskothek weitere Jugendliche mit "branntweinhaltigen Getränken" angetroffen und daraufhin die Diskothek mit Polizeihilfe geräumt - steht noch nicht fest.
"Wir müssen erst die Vorkommnisse des Abends analysieren. "Wir werden dann mit dem Verwaltungsvorstand entscheiden, inwieweit im K2 gegen Jugendschutzbestimmungen verstoßen wird und ob der Betrieb eventuell länger geschlossen bleiben muss", sagte Ordnungsamtsleiter Thomas Mai gestern. Den Bericht seines Bereitschaftdienstes hat er, der der Polizei liege ihm aber noch nicht vor, und auch mit Diskothekenbetreiber Oliver Nickel soll gesprochen werden.
Rückblende: Am Samstag war im K2 so genannte Happy-Hour-Party. Das heißt: Bier, Wein , Sekt und Fanta sowie drei verschiedenen Longdrinks (Amaretto-Apfelsaft, Cola-Rum und Vodka-Energie) gab es für einen Euro. Schon kurz nach der Eröffnung um 20 Uhr war die Diskothek daraufhin außergewöhnlich voll.
Laut Protokoll wurde um 21.16 Uhr das erste Mal der Rettungwagen alarmiert. "Ich habe selbst angerufen, weil Jugendliche den Türsteher informiert hatten, eine ihrer Freundinnen sei nicht mehr ansprechbar", berichtet Oliver Nickel. Kaum war das Mädchen im Krankenhaus gebracht worden, musste Nickel um 22.09 Uhr erneut den Rettungswagen rufen. Das diesmal betroffene Mädchen sei zwar kurz danach von einer Freundin gestützt an ihm vorbei nach draußen geführt worden, wurde aber anschließend auch ins Krankhaus gebracht.
Erst als bei der Kreisleitstelle um 22.29 Uhr erneut ein Rettungswagen wegen "nicht ansprechbarer Person" zur Diskothek gerufen wurde (laut Protokoll war die Person beim Eintreffen des Rettungswagen nicht mehr auffindbar) informierte die Leitstelle die Polizei und diese parallel das Ordnungsamt.
"Unser Bereitschaftsdienst hat dann weitere Jugendliche in der Diskothek angetroffen, die harte Alkoholika tranken und die Polizei bei einer sofortigen Schließung um Amtshilfe gebeten", sagt Thomas Mai. Wie berichtet, rückten rund 50 Beamte, acht davon mit Diensthunden an. Gegen 0:30 Uhr war das K2 geräumt.
"Wir können nicht im Einzelnen kontrollieren, wenn Volljährige Alkoholika bestellen und dann eventuell an Gäste weitergeben, die noch nicht 18 Jahre alt sind. Wenn uns so etwas auffällt, schreiten wir ein", verteidigt sich Disco-Chef Nickel. Als Konsequenz des samstags habe er sich mit seinem Mitarbeitern überlegt, künftig am Eingang Armbänder zu verteilen, mit denen volljährige Gäste gekennzeichnet werden.
Nickel vermutet, dass das 17-Jährige Mädchen, das bereits um kurz nach Neun in "komatösem Zustand" abtransportierte wurde, auch schon vor dem Diskobesuch Alkohol getrunken haben müsse. "Das Problem des Vorglühens gibt es nicht nur bei uns", sagt er. Er habe dem Ordnungsamt angeboten für eventuelle gemeinsame Alkohol-Kontrollen vor der Disco einen seiner Mitarbeiter abzustellen.
Anwohner der Kleinbeckstraße hatten sich bereits mehrfach über nächtliche Störungen und Alkoholexzesse von Diskobesuchern beschwert.