Sprockhövel Leo-Theater lockte 10 000 Besucher

Die Bühne stellt ihr Programm für die nächste Spielzeit vor. Der Streit mit Thorsten Hamer wird noch vor Gericht verhandelt.

Foto: Stefan Fries

Ennepetal. Das Leo Theater in Ennepetal blickt trotz der Turbulenzen um die Trennung von Thorsten Hamer auf eine erfolgreiche Saison zurück: 10 000 Besucher sahen rund 130 Vorstellungen. Damit blieben die Zuschauerzahlen gegenüber den Vorjahren konstant. „Wir konnten den Erfolg sehr schnell wieder aufnehmen“, freut sich der neue künstlerische Leiter Marc Neumeister. Die Auseinandersetzung vor Gericht läuft noch, beeinträchtigt den Betrieb jedoch nicht. Besonders gut lief die neue Kooperation mit dem Trio Theater: Das gemeinsame Musical lockte mehr als 800 Zuschauer in die Ennepetaler Mehrzweckhalle.

Die Spielzeit 2016/17 beginnt nach einer Sommerpause am 1. August. Sie bietet so viele Premieren wie nie zuvor: Acht neue Stücke, eine Wiederaufnahme und mehrere Stücke aus der vergangenen Spielzeit sorgen für viel Abwechslung. „Es ist eine unterhaltsame Mischung aus Komödien, Comedy, einem Krimi und einem TV-Klassiker“, verspricht Marc Neumeister.

Er selbst eröffnet die neue Spielzeit mit einem Ein-Mann-Stück: „Hi Dad. Hilfe. Endlich Papa“ widmet sich den Katastrophen, Überlegungen und schönen Momenten des Vater-werdens. Die Premiere am 26. August gehört noch zum Abo der vergangenen Spielzeit. Im September wird dann die beliebte Komödie „Sunny Boys / Sunshine Boys“ um zwei alternde Schauspieler wiederaufgenommen. Hier ist ebenfalls Marc Neumeister in der Hauptrolle zu sehen, gemeinsam mit Robin Schmale.

Pünktlich zur Vorweihnachtszeit werden im Leo Theater die Kinder beglückt. Ab 18. November geben sich „Meister Eder und sein Pumuckl“ die Ehre. Der kleine Kobold muss sich dabei mit Meister Eders kleiner Nichte Bärbel auseinandersetzen. „Dafür bieten wir auch Vorstellungen für Kindergärten und Schulen an“, sagt Pressesprecher Andreas Winkelsträter.

Ein Klassiker verabschiedet an Silvester das alte Jahr: „Arsen und Spitzenhäubchen“ mit Büffet. „Wir lassen jedoch die beiden alten Damen von Männern spielen“, verrät Neumeister. Der Vorverkauf soll schon bald beginnen, denn meist sei die Silvestergala schon im August ausverkauft, sagt das Führungsteam. Ein schneller Kartenkauf ist also ratsam.

Bei „Ein Herz und eine Seele“ nach dem TV-Klassiker der 70er Jahre dürfen sich die Zuschauer zwei Lieblingsfolgen wünschen. Eine Auswahl steht rechtzeitig auf der Theaterhomepage. „Wir sind sehr stolz, dass wir als kleines Theater die Rechte für dieses Stück bekommen haben“, sagt Winkelsträter.

Aufgrund der großen Nachfrage bringt das Leo Theater auch in der neuen Saison wieder einen Sherlock Holmes auf die Bühne. „Das bestgehütete Geheimnis“ (ab 17. März) beruht auf einem Film und wird eine deutsche Erstaufführung. „Wir inszenieren das sehr aufwendig, mit Projektionen, Armbrüsten und Nebel“, verspricht Neumeister.

Den feinsinnigen Wortwitz von Jens Hajek können die Zuschauer ab 26. Mai mit „Trennung Pa(a)r Excellence“ ebenfalls als Deutsche Erstaufführung genießen. Darin rät eine Eheberaterin einem Paar, mit gespielten neuen „Partnern“ essen zu gehen — so entwickeln sich ganz neue Perspektiven.

„Der nackte Wahnsinn“ über das Innenleben einer Theatergruppe und „Aufguss“ von René Heinersdorff über ungeplante Zusammentreffen in der Sauna vervollständigen die Spielzeit. Dazu gibt es auch wieder ein großes Konzert: Am 4. Dezember singt Tony Christie im Leo Theater.

Die Zuschauer möchte das Leitungsteam noch enger ans Haus binden: Künftig will Marc Neumeister vor der Premiere in die Stücke einführen, die Abonnenten bekommen einen Einblick in Proben und lernen neue Darsteller kennen.