Diskuswerfen Marie-Sophie Macke peilt 2020 eine neue Bestleistung an
Sprockhövel. · Die 15-jährige Diskuswerferin ist ihrem Status als Nachwuchshoffnung mit mehreren Titelgewinnen gerecht geworden. Jetzt steht sie auch im Bundeskader.
Bei den traditionellen antiken olympischen Spielen stand der Diskuswurf für den Inbegriff eines Athleten. Erfolge in dieser Disziplin kann heutzutage auch die Sprockhövelerin Marie-Sophie Macke verzeichnen. Die 15-Jährige wurde Deutsche Meisterin bei den U16-Wettkämpfen in Bremen im vergangenen Sommer. Mit 37,60 Meter war das Ergebnis ihre offizielle Bestleistung, auch wenn sie betont, dass sie den Diskus bei einem Sportfest in Gladbeck bereits rund 38 Meter weit werfen konnte.
Mit der Leichtathletik kam Marie-Sophie schon früh in Kontakt. Mit sechs Jahren begann sie beim lokalen Verein TV Haßlinghausen. Damals noch mit 60-Meter-Sprints. „Schnell habe ich aber bei meinem ersten Siebenkampf gemerkt, dass Sprinten nichts für mich ist“, betont sie und erklärt, dass sie sich von da an mehr auf Hürdenlauf, Speer- und eben Diskuswurf konzentriert hat.
Seitdem sie im Sommer 2018 von den SE Gevelsberg zum TV Wattenscheid wechselte, fokussiert sie sich aber immer mehr auf den Diskuswurf. Ihre Vorbilder sind dabei die bekannten Brüder und Olympiasieger Christoph und Robert Harting. Außer der Deutschen Meisterschaft gelang Macke im vergangenen Jahr außerdem der Gewinn der NRW- sowie der Westfälischen Meisterschaft.
Beim Warmmachen hat die 15-Jährige 45 Meter geworfen
Und auch bei den Halleschen Werfertagen konnte sie Platz Eins belegen. Zudem trainiert Marie-Sophie, obwohl sie noch nicht ihren 16. Geburtstag gefeiert hat, inzwischen mit der U18, wird auch kommende Wettkämpfe in dieser Altersklasse bestreiten.
Da stehen zunächst einmal die deutschen Winterkampfmeisterschaften im Februar an, bei denen Marie-Sophie gerne eine Medaille erhalten würde. Zudem hofft sie, ihre Bestleistung aus 2019 nun auch bei einem Wettkampf toppen zu können. „Ich habe beim Einwerfen, also beim Warmmachen schon einmal die 45 Meter erreicht“, erzählt sie. Die würden für die Qualifikation zur Europameisterschaft in Italien reichen. Denn seit Anfang des Jahres gehört Marie-Sophie auch zum deutschen Bundeskader. Mit der Nationalmannschaft und dem TV Wattenscheid war sie in der vergangenen Woche im Trainingslager in Kienbaum bei Berlin. Im dortigen olympischen Trainingszentrum haben die Athletinnen an ihrer Ausdauer gearbeitet. Schwimmen und Turnen standen dazu auf dem Programm.
Allgemein werden im Training viele kurze Sprints, Sprünge und Würfe mit schwereren Disken einstudiert. „Um ein Gefühl dafür zu entwickeln, werfen wir dann mit 1,5 Kilogramm“, erklärt sie. Die normale Gewichtsklasse bei Damen beträgt ein Kilogramm. Und wichtig sei in der Vorbereitung ebenfalls viel Krafttraining. Macke: „Kniebeugen oder Bankdrücken zum Beispiel.“
Marie-Sophie erfährt viel Unterstützung bei ihrer sportlichen Laufbahn. Ihre Freunde kommen zu den großen Wettkämpfen, ihre Eltern sind so gut wie immer dabei, sagt sie. Sie hat zudem einen Fahrdienst, der sie immer von der Schule zum Training nach Wattenscheid fährt. Besonders war für Marie-Sophie das Weihnachtsgeschenk ihrer Eltern: Sie selbst in Lebensgröße in Aktion beim Diskuswurf aus Hartplastik. „Das war schon eine schöne Überraschung“, erinnert sie sich.