Kommunalwahl2020 100 Prozent Zustimmung für Sabine Noll
Sprockhövel. · Die 51-Jährige ist jetzt offiziell Bürgermeisterkandidatin von CDU und Grünen.
Seit Samstagvormittag ist Sabine Noll nun auch offiziell Bürgermeisterkandidatin von CDU und Bündnis 90/Die Grünen in Sprockhövel für die am 13. September stattfindenden Kommunalwahlen. Mit 100 Prozent Zustimmung wurde die aktuelle Kämmerin der Stadt Monheim auf der dafür einberufenen Mitgliederversammlung zur Kandidatin gewählt. Schon in der vorletzten Woche hatten die Grünen eine Mitgliederversammlung einberufen und Noll mit nur einer Enthaltung und einer Gegenstimme zu ihrer Kandidatin gemacht. Sie tritt gegen Sprockhövels Beigeordneten Volker Hoven um den Chefposten im Rathaus an.
Während Jugendliche des Vereins auf dem Fußballplatz kickten, hielt Noll im Vereinsheim der TSG Sprockhövel, in das die CDU eingeladen hatte, eine emotionale, aber sachlich gehaltene Rede, die von den Mitgliedern immer wieder mit Applaus begleitet wurde. Auch wenn sie bei ihren Wahlprogrammthemen (noch) nicht in die Tiefe ging, ließ sie durchblicken, dass ihr Bürgerbeteiligung und finanzielle Ordnung der Stadt zur Gewährleistung der freiwilligen Leistungen sehr am Herzen liegen.
So wolle sie — wohlwissend — vorsichtig mit Versprechungen sein und definitiv respektloser Politik den Kampf ansagen und die Demokratie verteidigen.
Der Begriff „gemeinsam“ war in ihrer Rede oft zu hören. Das gelte, so Noll, auch bei der Umsetzung einer modernen Verwaltung, aber auch bei Kultur, Sport und Ehrenamt. Mit der Wahl der Lokalität hatte die Bürgermeisteranwärterin dieses „Gemeinsam“ zumindest visuell gut dargestellt. Der Blick auf die Jugendlichen sorgte bei manchen Besuchern reiferen Alters für strahlende Gesichter.
Die Neugier auf Noll scheint auch parteiübergreifend hoch zu sein. Gut 100 Bürger fanden sich bei der „Meet and Greet“-Aktion, die im Anschluss an die Aufstellungsversammlung im Baumhof stattfand, ein. „Das zeigt, dass die Menschen Interesse haben, die Person kennenzulernen, die die Verantwortung für die Stadt zu tragen hat“, sagte Christian Waschke, Stadtverbandsvorsitzender der CDU.
Auch beim „Meet and Greet“ kommt Noll gut an
„Wie wollen sie denn mit dem Paragraphen 12 umgehen, der fordert, dass sie in der Stadt wohnen müssten, um gewählt zu werden“, sorgte Besucher Klaus Koch – zumindest bei den nicht paragrafensicheren Mitgliedern – kurz für Irritation. Doch die Parteiverantwortlichen stellten klar, dass dieses Gesetz, das der Fragesteller extra mitgebracht hatte, lediglich für die Kandidatur für den Stadtrat gilt.
Aber auch hier antwortete Noll, die am Ende der Trasse an der Stadtgrenze in Hattingen wohnt, souverän: Sie hätte kein Problem damit, nach Sprockhövel zu ziehen. Das bestätigte sie auch im Gespräch mit der WZ. Allerdings gebrauchte sie auch ein Zitat ihres Kollegen aus Hattingen, der dort ebenfalls kandidiert, aber in Bochum wohnt: „Es ist doch letztlich egal, wo der Bürgermeister schläft, solange er es nicht auf der Arbeit tut“.
„Offensichtlich hat sie ja seit Jahren bewiesen, dass man auch ohne in der Stadt zu wohnen, gute Arbeit leisten kann“, sagten mehrere Mitglieder darauf angesprochen. Auch Besucher Klaus Koch gestand später ein, von Noll überzeugt worden zu sein. „Kompetenz hat sie ja offensichtlich.“ Auch seine Frau Renate stimmte zu. „Beide Kandidaten scheinen kompetent zu sein. Man muss sich von beiden ein Bild machen.“
Melanie Henkel zeigte sich von der Kandidatin beeindruckt. Der Job als Kämmerin in Monheim sei eine Empfehlung. „Sie ist fähig, Hoven positiv entgegen zu treten“, sagte die Sprockhövelerin.