Millionenloch in der Kasse
Fasst man alle Zahlen zusammen, hat jeder Sprockhöveler Bürger rechnerisch fast 3000 Euro Schulden.
Sprockhövel. Die allgemeine Lage des städtischen Haushaltes hat sich trotz einer erfreulichen Zwischenbilanz von Kämmerer Rainer Kaschel für das zweite Quartal des Jahres nur wenig verbessert. Doch die gute Nachricht zuerst: Entgegen dem im Vorfeld erstellten Quartalsbericht hat sich die Einnahme aus der Gewerbesteuer um 1,5 Millionen Euro verbessert. Statt rund 12,4 Millionen flossen bis zur vergangenen Woche genau 13.954.964,44 Euro in die Stadtkasse. Auch beim Gemeindeanteil an der Einkommensteuer ist mit einer positiven Entwicklung zu rechnen.
Wegen der erhöhten Einnahmen konnte die Schuldensituation der Stadt geringfügig verbessert werden. Dabei unterscheidet der städtische Haushalt zwischen langfristigen Darlehen und sogenannten Kassenkrediten zur Finanzierung kurzfristiger Verpflichtungen.
Die langfristigen Kredite wurden im zweiten Quartal 2011 um 171.000 Euro auf rund 33,5 Millionen Euro reduziert. Wie Kämmerer Rainer Kaschel in der letzten Ratssitzung berichtete, konnte der Bedarf bei diesen Krediten mit Hilfe eines Umschuldungsverfahrens sogar um 1,138 Millionen auf 24,5 Millionen Euro verringert werden.
Umgerechnet auf die Einwohnerzahl bedeutet das rein theoretisch, dass jeder einzelne Sprockhöveler derzeit 2 283,34 Euro Schulden hat.
Nimmt man die Schulden der Zentralen Gebäudebewirtschaftung (ZGS) noch dazu, beläuft sich die Schuldensumme pro Kopf sogar auf 2 934,47 Euro. Die genannten Mehreinnahmen aus der Gewerbesteuer haben diesen Pro-Kopf-Betrag bisher um 51,52 Euro verringert. Ob sich die Lage weiter verbessert, hängt auch davon ab, wie viel Geld die Stadt aus dem Stärkungspakt des Landes erhält.