Mal gucken, wo Papa arbeitet
Beim Tag der offenen Tür nutzen mehr als 1000 Besucher die Gelegenheit, hinter die Kulissen der Firma Wicke zu blicken.
Herzkamp. Räder, Rollen und Reifen — am Standort Sprockhövel-Herzkamp kümmern sich zwei Drittel der 280 Mitarbeiter um die Schwerlastfertigung und die Polyurethanverarbeitung. Ein Material, das sich aufgrund der Elastizität, Abriebfestigkeit und Tragfähigkeit für Rollen anbietet. „In diesem Bereich sind weitere Investitionen geplant“, verriet Geschäftsführer Christian Schrape. Auf einer überbauten Fläche von rund 24 000 Quadratmetern präsentierten Mitarbeiter des größten Sprockhöveler Arbeitgebers am Tag der Offenen Tür ihren Familien, Freunden und Besuchern ihre Arbeitsbereiche.
Mehr als 1000 Menschen zeigten am Samstag trotz hochsommerlicher Temperaturen großes Interesse an den Betriebsführungen durch die Produktionsbereiche und ließen sich beim Schweißen, Bohren, Drehen und Kunststoffspritzen die technischen Details der Räder- und Rollenfertigung erklären. „Ich finde es hier interessant, wo Papa arbeitet“, sagte Anne-Luise Krüger, die mit den Eltern und Großeltern durch die großen Produktionshallen schlenderte. Geduldig erklärte Bernhard Kohn, Vorarbeiter im Bereich Werkzeugbau, die Funktion eines Kugellagereindrückwerkzeugs und die Einsätze für Kunststoffspritzgussformen. „Zurzeit haben wir sieben gewerbliche Auszubildende in dieser Abteilung, daher die vielen Werkzeugbänke.“ Jeanette Spielmann aus Hilden beobachtete Sohn Felix (7) und stellte fest: „Er ist technisch sehr interessiert und findet es hier großartig“.
Klaus Schlösser, Inhaber des Räder- und Rollenherstellers, freut sich nach der Flaute im Jahr 2009, als die Produktion „auf ein Drittel runtergefahren werden musste“ derzeit über die Vollauslastung, auch in den Werken in China und Tschechien mit nunmehr weltweit 900 Beschäftigten. „Für die Mitarbeiter ist das ein harter Job, lediglich 24 Stunden ruht die Produktion in der Woche. Vor zwei Jahren habe ich alle mit durchgezogen, jetzt müssen die Leute mich mit durchziehen“, lacht Klaus Schlösser, der das momentane Auftragsniveau höher als in den Spitzenzeiten 2007 einschätzt.
Eine eigens für den Tag gefertigte Rolle mit Logo und der Gravur „Uns ist keine Last zu schwer“ erhielten die Besucher als Erinnerungsstück, während für die kleinen Gäste Trinkflaschen, Kappen, Gummibärchen und Luftballons vom zahlreichen Personal verteilt wurden. Selbst eine Hüpfburg und ein kleines Karussell waren für die Kinder aufgebaut worden.
Für das leibliche Wohl wurde neben musikalischer Untermalung durch „Die Piraten“ aus Hattingen natürlich auch gesorgt: vor allem die kostenlosen Bratwürstchen fanden reißenden Absatz. Bei strahlendem Sonnenschein kamen Besucher und Mitarbeiter der Firma ins Gespräch. Auch Knut Meurer, der über 30 Jahre bei Wicke beschäftigt war und seit 15 Monaten in Altersteilzeit ist, war dabei: „Ich will mir einmal ansehen, was sich getan hat.“