Ruhrpottkick: Wenn Spielspaß wichtiger ist als der Turniersieg
Zwölf Förderschulen spielten in Hiddinghausen um einen Wanderpokal.
Hiddinghausen. „Wir waren motiviert und haben auch gut gespielt. Aber es passte halt nicht immer alles zusammen“, sagt Michael Dujmovic (18) von der Förderschule Hiddinghausen. Mit einem respektablen vierten Platz hat seine Schule den Ruhrpottkick 2011 abgeschlossen. Für die Jungen und Mädchen des Teams lief es gut, aber nicht optimal — „wir müssen noch besser zusammenspielen“, sind sie sich einig. Keine Spur von Enttäuschung oder Unmut. Das Motto des Turniers ,Dabei sein ist alles’ scheint sich bei den Schülern festgesetzt zu haben, gebannt verfolgen sie das Finale, das in diesem Jahr zwischen Witten und Holzwickede ausgetragen wird.
„Das Turnier findet jetzt schon zum siebten Mal statt“, sagt Thomas Kukry von der Hiddinghauser Förderschule. „Der Ruhrpottkick ist regierungsbezirksübergreifend, hier spielen Wuppertaler Schüler gegen Iserlohner oder Lüdenscheider.“ Alle Schüler besuchen Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt „geistige Entwicklung“, so dass die Leistung vergleichbar ist. Weil es jedoch an manchen Schulen spezielle Fußball-AG’s gibt oder andere sich ganz ausführlich auf das Turnier vorbereiten, schneiden einige Teams doch ein wenig besser ab.
„Wir haben bei uns eine Sport-AG. Da spielen wir aber nicht nur Fußball, sondern machen auch andere Sportarten“, sagt Taner Erkilic (16) und blickt zu seinem Lehrer Thomas Kukry. „Der hält uns ganz schön auf Trab“, fügt er mit einem Nicken in Richtung seines Lehrers hinzu. Kukry lacht und betont, dass die Hiddinghauser wieder mit einem gemischten Team antreten und auch ein paar Schülerinnen in der Mannschaft haben.
Graziella Sfragana (19) ist eine von ihnen: „Es macht einfach Spaß, hier mitzuspielen.“ Ein Problem mit den vielen Jungen in ihrer Mannschaft hat sie nicht — und die auch nicht mit ihr. Gemeinsam diskutieren sie über die Leistung von Torhüter David Berkenkopf, der erst seit kurzem der neue Mann zwischen den Pfosten ist, über das sehenswerte Freistoßtor von Fejzo Demo, der aus 20 Metern den Ball in den Winkel gezirkelt hat, und über die Abwehrleistung von Michael Dujmovic, der sich freut, dass er eine sichere Torchance des Gegners verhindert hat.
Weniger Einigkeit herrscht allerdings bei der Frage nach dem Lieblingsverein. „Schalke“, rufen die einen, „Bayern“, die anderen. „Was?“, zeigt sich Lehrer Thomas Kukry entrüstet, „wenn überhaupt, dann nur der VfL Bochum“.