Sprockhövel Multisportler erhält Ehrenamtspreis
Sprockhövel. · Wolfgang Hülssiep hat in vielen Sportarten in „Sporthövel“ Spuren hinterlassen.
Wolfgang Hülssiep gehörte im März zu den fünf Menschen im Kreis Ennepe-Ruhr-Kreis, die in Witten mit dem Ehrenamtspreis geehrt wurden. „Natürlich freut man sich über so eine Auszeichnung“, sagte der Pensionär nach einer der letzten öffentlichen Veranstaltungen im Kreis. Die gute Laune ließ er sich auch davon nicht verderben , dass er im Anschluss in die Quarantäne musste. Weil einer der Teilnehmer der Veranstaltung in Witten kurz vorher in Österreich im Urlaub war und positiv getestet wurde, musste auch der Sprockhöveler als Vorsichtsmaßnahme 14 Tage zu Hause bleiben.
Die Auszeichnung mit dem Ehrenamtspreis ist für den 68-jährigen Sprockhöveler eine gute Gelegenheit, auf viele Stationen seiner ehrenamtlichen Tätigkeiten zurückzublicken. Denn, was viele nicht wissen: Der Fußballliebhaber, der nach seinem Sportstudium als Lehrer in Wuppertal arbeitete, gehört zu den Multisportlern der Stadt, der sowohl als Aktiver als auch als Funktionär einiges auf dem Weg gebracht hat, ohne den die viel gelobte „Sporthövel“-Landschaft bei weitem nicht so bunt wäre, wie sie ist.
Auf den Aufbau der Koronargruppen ist Hülssiep stolz
Hülssiep, der in der Jugend beim SC Obersprockhövel (SCO) dem Ball nachjagte und wo er auch als Trainer (1972-1974) erfolgreich war, hat neben Fußball Tischtennis und Handball gespielt und war im Badminton erfolgreich. Weil sein Stammverein SCO als reiner Fußballclub keine Möglichkeiten sah, baute der ehemalige Lehrer beim Nachbarn TSG Sprockhövel eine Badminton-Abteilung auf. Hier fungierte er als Vorsitzender, Geschäftsführer und als Trainer. Im Gegensatz zu den heutigen schwierigen Zeiten feierte der ehrgeizige Sportler mit der Abteilung viele Aufstiege und Erfolge.
Dass er zwei Koronargruppen für herzkranke Menschen, die dosiert und unter Anleitung ihrem Sport nachgehen können, ins Leben gerufen hat, zählt Hülssiep zu seinen größten Erfolgen. „Darauf bin ich schon stolz“, sagt der Pädagoge mit Demut. Denn natürlich würde man den Menschen gesundheitlich wünschen, dass diese zwei Gruppen völlig überflüssig gewesen wäre. Das sind sie aber nicht. Denn beide Gruppen sind bis auf den letzten Platz ausgebucht.
Den waschechten Sprockhöveler hat es trotz vieler Möglichkeiten wie den Erwerb der Fußballlehrer-Lizenz nie gereizt, in den umliegenden Großstädten und Vereinen höhere Erfolge anzustreben. „Ich bin ja Sprockhöveler. Hier gab es ja auch genug zu tun“, sagt der Neu-Ehrenamts-Titelträger.
In der Tat packte Hülssiep überall an. So engagierte er sich auch im Vorstand des Stadtsportverbandes. In seiner Zeit als Sportwart und Geschäftsführer gehörte er zum Beispiel zu den Initiatoren bei der Gründung des Radvereins RSC Westfalia Sprockhövel.
Mit Aktionen und Events wie der Sportleistungsschau, Sportlerball und Ferientalentiade in den Sommerferien war Hülssiep an der Entwicklung des Sportverbandes maßgeblich beteiligt.
Zudem war der 24-malige Sportabzeichenträger fünf Jahre lang als Vorsitzender der Sportjugend Sportbildungsreferent und über 25 Jahre Referent im Lehrstab für Übungsleiter.
Doch den Preis des aktiven Sports in allen Facetten, zahlte Hülssiep dann wohl doch. Zwei neue Hüften hat der Sprockhöveler. Doch ganz kommt er vom Sport immer noch nicht los. Golf spielt er, ohne an einen Verein gebunden zu sein. Auch von seinem sportlichen Ehrgeiz hat er wenig eingebüßt. So ärgert er sich regelmäßig, wenn er mit seinem Team bei der TSG Boule spielt und gegen die stärkeren Gegner den Platz als Verlierer verlassen muss.