Planverfahren: Golfrasen statt Pferdewiese
Golfhotelier Arnt Vesper hat seine Pläne zur Verlegung von Golfbahnen nach Schee konkretisiert.
Schee. Wo jetzt noch Kaltblutpferde weiden, könnten ab 2010 oder 2011 Golfspieler an den Abschlag gehen. So jedenfalls lautet der Plan von Golfhotelier Arnt Vesper, der zwei häufig versumpfte Spielbahnen der Golfanlage Felderbach, die direkt am Bach gelegen sind, und die Bahn 18 der Golfanlage Juliana nach Schee verlegen will. Vorgesehen ist die Wiesenfläche zwischen der Straße auf dem Schee und dem ehemaligen Bahnhof.
Nachdem der Stadtentwicklungsausschuss - wie berichtet, bis auf die Grünen - im Oktober 2007 zustimmte, die nötigen Flächennutzungs- und Bebauungsplanänderungen anzugehen, hat das Vorhaben inzwischen die nächsten Hürden genommen.
In der so genannten landesplanerischen Abstimmung haben Bezirksregierung und Untere Landschaftsbehörde keine generellen Bedenken geäußert. Vesper selbst hat eine Umweltstudie erstellen lassen und die Pläne inzwischen konkretisiert.
Sie werden am Montag, 18. Mai, in der öffentlichen Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses vorgestellt (ab 17Uhr, Foyer der Glückauf-Halle). "Welche ökologischen Ausgleichsmaßnahmen zu treffen sind, ist Gegenstand des weiteren Verfahrens", sagt Planungsamtsleiterin Susanne Görner. Nächster Schritt wäre eine vorgezogene Öffentlichkeitsbeteiligung, falls der Ausschuss zustimmt.
Zu Vespers Vorhaben gehört es - wie berichtet - auch, auf der bisherigen Bahn 18 direkt am Golfhotel 190 zusätzliche Stellplätze anzulegen. Die bisher 253 Parkplätze reichen bei Veranstaltungen nicht mehr aus, so dass entlang der Straße Frielinghausen oft wild geparkt wird. Das dürfte sich eher noch verstärken, wenn demnächst der Erweiterungsbau für das Golfhotel inklusive Tagungszentrum fertig wird.
Die Grünflächen in Schee, die künftig für Golfbahnen verwendet werden sollen, hat Vesper bereits gepachtet. "Allerdings war bisher nur von einer Nutzung als Pferdeweide die Rede", sagt Ortsheimatpfleger Erich-Schultze Gebhardt, dem ein Teil der Fläche gehört. Er sei sehr überrascht gewesen, als er nun die Pläne gesehen habe.
"Ich hätte erwartet, dass man vorher zumindest mit dem Eigentümer spricht." Er würde die Flächen gerne für landwirtschaftliche Nutzung erhalten, habe aber ein Problem: "Ich finde keine Landwirte mehr, die die Fläche bewirtschaften wollen."