Polizei warnt vor Wildunfällen
Vor allem am frühen Morgen und am späten Abend ist die Gefahr, dass Wildtiere die Straße kreuzen, groß.
Sprockhövel. Vier Wildunfälle auf Sprockhöveler Straßen wurden der Polizei seit dem 1. Juni dieses Jahres gemeldet. Nach Angaben von Dietmar Trust, Sprecher der Kreispolizei, gingen alle glimpflich aus, Autofahrer wurden nicht verletzt.
Dennoch rät Trust zur Vorsicht. Grund für die erhöhten Unfallzahlen ist die Paarungszeit der Rehe. Sie führt dazu, dass die Tiere nur noch ihrem Instinkt folgen und wie im Rausch durch Wälder, über Wiesen und Äcker laufen — und dabei auch keine Rücksicht auf fließenden Verkehr nehmen.
Jetzt im August klinge die Hauptphase zwar schon wieder ab, „dennoch sollten Autofahrer immer noch damit rechnen, dass Rehe oder andere Wildtiere plötzlich die Straßen kreuzen“, sagt Thomas Janssen, zuständiger Förster für Sprockhövel und Hattingen. Vor allem in der Dämmerung, also am frühen Morgen oder späten Abend, sei die Gefahr groß. Vorsicht gelte besonders auf Straßen, die zwischen Wiesen und Äckern verlaufen oder durch Wälder führen. Polizeisprecher Dietmar Trust rät Autofahrern daher, die Geschwindigkeit den jeweiligen Verhältnissen anzupassen, insbesondere in dicht bewaldeten Bereichen oder wenn das Verkehrsschild mit der Warnung vor Wildwechsel aufgestellt sei. „Runter vom Gas und ständig bremsbereit sein“, empfiehlt der Fachmann.
Im gesamten Ennepe-Ruhr-Kreis kam es seit dem 1. Juni zu 36 Wildunfällen, die meisten passierten auf Breckerfelder Stadtgebiet (8), in Ennepetal und Hattingen gab es jeweils sieben Zusammenstöße. Ein Autofahrer aus Herdecke wurde bei einem Wildunfall schwer verletzt, ein weiterer aus Gevelsberg erlitt leichte Verletzungen.
Kommt es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einem Unfall mit einem Wildtier, sollte der Autofahrer als erstes die Unfallstelle absichern und anschließend die Polizei informieren — auch wenn das getroffene Tier noch flüchten konnte. „Wir als Förster sind in solchen Fällen nicht zuständig“, betont Thomas Jansen. Natürlich könne auch er die notwendigen Schritte einleiten, aber in erster Linie sollte der zuständige Jagdpächter informiert werden. Er kann das möglicherweise schwer verletzte Tier von seinem Leiden erlösen. „Die Polizei stellt in der Regel fest, wer der zuständige Jagdpächter ist“, sagt Jansen. Liegt das Tier verletzt oder verendet auf die Straße, sollten die Autofahrer es auf keinen Fall berühren, „Finger weg vom Wild“, betont Trust.