Ruhrpilot peilt Sprockhövel an
Die Stadt wird mit fünf Messstellen an das regionale Leitsystem angeschlossen. Einige Daten sind frei abrufbar.
<strong>Sprockhövel. Hoppla, kommen da jetzt noch Vorampeln hin? Diese Frage stellen sich Autofahrer auf der B 51 und der Silscheder Straße, seit dort vor Kurzem an fünf Stellen vor größeren Abzweigen neue Peitschenmasten aufgestellt wurden. Was aussieht wie ein Provisorium, ist allerdings schon der Endzustand. Am Ende der Ausleger sitzen kleine Sensoren, die Verkehrsfluss, Verkehrsdichte und Verkehrszusammensetzung messen. Sie sind Teil des neuen Verkehrsmanagement-Systems Ruhrpilot und sollen Menschen im Ruhrgebiet künftig vor Fahrtantritt verlässliche Daten darüber liefern, welche Route sie wählen können um Staus zu umfahren, oder ob es besser ist, auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen. "Während der Fußball-WM haben wir das zusammen mit der Polizei bereits in den Metropolen Dortmund, Essen, Bochum und Gelsenkirchen praktiziert, nun werden nach und nach auch die Randlagen des Ruhrgebiets mit einbezogen", erklärt Benno Hense, Projektleiter der öffentlichen Besitzgesellschaft Ruhrpilot. Die ist eine Tochter des Landes, das den Aufbau der Messstellen auch finanziert. Für den Betrieb ist dann ein Firmenkonsortium unter Führung von Siemens im Rahmen von Private-Public-Partnership zuständig. "Spätestens bis Ende 2007 sind auch alle fünf Sprockhöveler Messstellen freigeschaltet", so Hense. Dann könnten die Verkehrsinformationen von dort auch für alle Verkehrsteilnehmer kostenlos im Internet abgerufen werden, wie das jetzt bereits für Autobahnen und das Kernruhrgebiet gelte.
Auch direkte Verbindungen zu Feuerwehren und Rettungsdiensten sind aus dem Rechenzentrum in Essen vorgesehen. "Die Daten können auch für Planungs- und Tiefbauämter interessant sein", so Hense. Schließlich könne man auch Fahrzeugzählungen - sogar getrennt nach LKW und PKW - durchführen und auch Geschwindigkeiten messen - natürlich anonym.
Insgesamt 500 Messpunkten in der Metropole Ruhr, sollen bis Ende 2007 installiert sein und wichtige Bundes- und Landstraßen erfassen.
Öffentlich und Kommerziell Während Informationen zur Verkehrslage im Internet kostenlos abgerufen werden können, soll es künftig auch kostenpflichtige Daten und Service-Pakete für Unternehmen und Privatleute geben, die beispielsweise aufs Handy geschickt werden.