Schlagernacht: Stars zum Anfassen
Graham Bonney und Ireen Sheer brachten am Samstagabend Hitparaden-Flair in die Glückauf-Halle. Die Fans feierten mit.
Niedersprockhövel. ZDF-Hitparade — wer erinnert sich nicht an die Kult-Schlagersendung aus den 1970er Jahren mit dem unvergleichlichen Dieter-Thomas Heck? In der Sprockhöveler Glückauf-Halle fühlte man sich am Samstagabend bei der bereits zum 23. Mal ausgerichteten Schlagernacht wie der Zeitreisende „Marty“, der „Zurück in die Zukunft“ reiste.
Mit einem Riesen-Aufgebot an bekannten Schlagerinterpreten hatte Organisator Klaus Densow wieder einmal den Vogel abgeschossen und die Voraussetzungen für ein Party-Spektakel geschaffen, das dem Motto „Oft kopiert und nie erreicht“ wieder mal gerecht wurde. „Ich habe eben einen guten Draht zu vielen Künstlern und bin zufrieden, dass es wieder super läuft“, so Densow.
Es war weit nach Mitternacht, als Andreas Martin, der zum achten Mal der Einladung Densows folgte, mit Hits wie „Flügel fangen Feuer“ noch einmal die voll besetzte Halle rockte. Er ist nicht nur als Sänger seit drei Jahrzehnten ein Garant für ausgelassene Partystimmung, sondern auch als Komponist, beispielsweise für Wolfgang Petry oder Michelle, erfolgreich. Auch die Songs aus dem aktuellen Album „Kein Problem“ kamen bestens an und trafen den Geschmack des verwöhnten Publikums.
Ireen Sheer hatte wieder einmal „Kopfweh“, ein Hit aus den 1990er Jahren, bei dem zahlreiche Zuschauer lauthals mitsangen. Ihre Performance bringt immer noch viele Schlagerfans ins Schwärmen und zauberte ein Lächeln auf die Gesichter der Menschen.
„Hier ist es immer toll, aber der Auftritt von Graham Bonney ist für mich etwas ganz Besonderes“, freute sich Ingrid Groeger. „Wähle 333 auf dem Telefon“ gehörte früher zu den Schlagern, die jedes Kind kannte. Heute, rund 40 Jahre später, versprüht der gebürtige Engländer Graham Bonney immer noch den lausbübischen Charme, mit dem er sich einst in die Herzen der ZDF-Hitparaden-Zuschauer und seiner Fans sang.
Doch nicht nur bei diesen Acts kamen Schlagerfans auf ihre Kosten: Auch Birgit Langer, Ex-Frontfrau von Fernando-Express, die jetzt auf Solopfaden wandelt, brachte ihr Lebensmotto mit „Tränen, die du lachst“ auf die Bühne. „Ich mache 22 Jahre Musik und gewinne in diesem Jahr den Award als Newcomerin — so kann es gehen“, freute sich die sympathische Badenerin, die demnächst ein Konzert mit Tony Christie hat, im Gespräch mit der WZ.
Christian Franke, der nach einer schöpferischen Pause wieder auf die Bühne zurückkehrte, sorgte bereits zu Beginn für stimmungsvolle Atmosphäre beim begeisterten Publikum. Dem standen Heiko Harig mit großen Entertainer-Qualitäten sowie die Just for fun-Band, die zum Inventar der Schlagernacht gehören und ihr scheinbar unerschöpfliches Repertoire sämtlicher Musikstile zelebrierten, unter anderem ihre Eigenkomposition „Voll erwischt“, in nichts nach.
Dass Schlagernacht-Organisator Klaus Densow nicht nur einmal mehr eine erfolgreiche Show auf die Beine gestellt hat, sondern auch mit seiner Stimme ins Schwarze trifft, bewies er auch mit Songs aus seinem aktuellen Album „Gefühlte 30“. „So hautnah wie hier erlebst du die Stars nirgendwo“, meinte Iris Kuhnt, die aus Breckerfeld anreist und jedes Jahr dabei ist.
In den frühen Morgenstunden ging für junge und jung gebliebene Schlagerfans ein unvergesslicher Abend im sonst so beschaulichen Niedersprockhövel zu Ende. Fortsetzung folgt.