Sprockhövel: Gesperrte Hallen, Schneeketten und ganz viel Rodelspaß
Wegen der befürchteten Schneelast schloss die Stadt ihre Sporthallen.
Sprockhövel. Auch Sprockhövel blieb vom befürchteten Chaos durch Schnee-Tief Daisy am Wochenende weitgehend verschont und konnte sich größtenteils auf die Winterfreuden konzentrieren. Schlittenfahren statt Fußballspielen hieß es beispielsweise für die jungen Kicker, die eigentlich für Samstag und Sonntag zu Turnieren des TuS Haßlinghausen und des SC Obersprockhövel in die Sporthalle Haßlinghausen und die Glückauf-Halle eingeladen waren. Bereits am Freitag Abend sperrte die Zentrale Gebäudebewirtschaftung alle Hallen mit Flachdächern vorsorglich für das Wochenende. "Wir konnten nicht absehen, wie viel Schnee kommen würde, deshalb haben wir auf Bitte des Kreises auch bei uns die Hallen gesperrt", sagte ZGS-Chef Ralph Holtze. Inwieweit die Schneehöhe von 25 bis 30 Zentimetern, die bei einer statischen Überprüfung vor einigen Jahren als maximale Traglast ermittelt worden war, erreicht ist, sollen heute früh die Hausmeister überprüfen. Danach werde entschieden, ob die Hallen wieder freigegeben werden.
Ruhig war es auf Sprockhövels Straßen vor allem am Samstag, als zum starken Schneefall auch noch heftiger Wind kam. Im Dauereinsatz waren nur die Räumdienste, um die Hauptverkehrsstraße befahrbar zu halten. Auf einigen exponierten Steigungsstrecken, wie der Barmer Straße in Herzkamp, war das lange vergebliche Liebesmühe, denn die Fahrbahn wehte in Windeseile wieder zu. Einige Autofahrer zogen dort Schneeketten auf. Busse fuhren ab Mittag praktisch nicht mehr, weil die Wuppertaler Stadtwerke (12 Uhr) und die Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr (13 Uhr) ihre Fahrzeuge ins Depot beordert hatten.
Gestern lief der Verkehr wieder fast planmäßig. Richtig Betrieb war aber nur auf Rodelhängen wie am Ochsenkamp. Nicht zu vergleichen war das allerdings mit dem Skilift- und Schlittenhang am Landhaus Siebe im Wodantal. Mehr als 1.000 Rodler und Skifahrer tummelten sich gegen Mittag auf dem Hang. Autos aus dem gesamten Ennepe-Ruhr-Kreis, dem Ruhrgebiet und Wuppertal, sorgten für ein Park-Chaos. Wie auf der Skihütte ging es in der Partiescheune das Landhauses Siebe zu. Ständig klingelte das Telefon, ob der Lift - als einziger Skihang im Ruhrgebiet inzwischen berühmt - laufe. Das soll er übrigens auch in den nächsten Tagen ab spätestens 13 Uhr tun, bei Bedarf auch früher.