Sprockhövel: Windeln im Gebüsch, ein Teppich am Abhang
Hunderte Sprockhöveler gingen am Samstag auf Mülljagd.
Sprockhövel. So mancher Müll-Jäger war hinterher durchnässt bis auf die Knochen. Doch auch durch den Dauerregen ließen sich hunderte Sprockhöveler am Samstagmorgen nicht abhalten, ihre Stadt herauszuputzen. Genau lässt sich das Ergebnis der siebten Sprockhöveler Sauberkeitsaktion erst beziffern, wenn Entsorger AHE alles abgeholt und gewogen hat.
Dass es sich gelohnt hatte, darüber herrschte allerdings Einigkeit, als man sich vielerorts noch einmal zusammensetzte und bei von der Stadt gereichtem Gulasch im jeweiligen Vereinsheim von spektakulären Fundstücken erzählte.
"Unsere Jugendlichen haben an der Böschung unterhalb der Schwelmer Straße unter anderem ein Autobahnschild, einen Teppich und einen Müllsack voll Pornokassetten gefunden", zählte Olaf Brinkmann die unerfreulichsten Hinterlassenschaften im Waldgebiet rund um den Anglerteich in der Stefansbecke auf. Eine Kaffeemaschine, ein Waschbecken und jede Menge volle Windeln hatten die Genossen des SPD-Stadtverbands aus dem Grün rund um die Sporthalle Haßlinghausen gelesen.
Von Bratpfannen, einer Gartenpumpe und vielen Schnapsflaschen am Radweg zwischen Poststraße und Beermannshaus berichtete Melina Hanzlik vom TVHasslinghausen. Vor allem über die vielen Hundehaufen ärgerten sich Erzieherinnen und Eltern aus dem Kinder-Aktions-Zentrum, die in Niedersprockhövel am Radweg unterwegs waren.
Die Treckerfreunde, die mit Trecker und Anhänger einen anderen Radwegabschnitt betreuten, wirkten fast enttäuscht, dass sie zwar jede Menge Papier, aber anders als sonst "keine größeren Teile" mehr gefunden hatten. "Es war weniger als sonst, die Aktion scheint Wirkung zu zeigen", bestätigte Dieter Hering von der Bürgergemeinschaft Herzkamp, der mit eigenen Mitstreitern und A-Jugendlichen des VfLGennebreck ebenso wie die Schützenjugend den Ort und die Ausfallstraßen abgesucht hatte. Bürgermeister Klaus Walterscheid betonte den ideellen Wert der Aktion: "Es ist ein Stück Gemeinschaftserlebnis und Identifikation mit der eigenen Stadt." gh