Sprockhöveler Feuerwehr darf komplett freiwillig bleiben
Bezirksregierung Arnsberg lobt die Einsatzbereitschaft und erlaubt weiterhin den Verzicht auf hauptamtliche Kräfte.
Sprockhövel. Die Stadt Sprockhövel kann sich auch weiterhin auf ihre Freiwilligen Feuerwehrleute verlassen und muss keine hauptamtlichen Einsatzkräfte einstellen. Diese in vielerlei Hinsicht erfreuliche Genehmigung der Bezirksregierung Arnsberg erreichte jetzt das Rathaus und löst bei allen Beteiligten in der Stadt Freude aus.
Hintergrund der Genehmigung ist, dass Sprockhövel wegen der Zahl seiner Einwohner eigentlich verpflichtet wäre, den Brandschutz in der Stadt zusätzlich mit hauptamtlichen Einsatzkräften sicherzustellen. Nur wenn die Freiwillige Feuerwehr alle Schutzziele erfüllt — beispielsweise in Notfällen in vorgegebenen Zeiten mit ausreichendem Personal vor Ort zu sein — kann die Bezirksregierung eine Ausnahmegenehmigung erteilen.
„Wir sind froh, dass wir eine so schlagkräftige Feuerwehr in Sprockhövel haben“, kommentiert der Beigeordnete Bernd Woldt die Genehmigung, die zunächst bis zum 31. Juli 2018 gilt. Die Genehmigung dokumentiere, „dass unsere Feuerwehr die Aufgaben wahrnehmen kann“.
Auch Feuerwehrchef Christian Zittlau ist „zufrieden und glücklich“. Er hatte bereits einige Tage vorher von der Genehmigung erfahren, bevor sie auf dem Dienstweg in der Stadt eintraf. „Das System funktioniert“, sagt er und lenkt den Blick sofort weiter. Dass es funktioniere, sei vor allem dem Engagement und der Motivation der Feuerwehrleute in allen Abteilungen bis hin zur Jugendfeuerwehr zu verdanken.
Zu danken sei auch den Sprockhöveler Unternehmern, die bei Alarm ihre Mitarbeiter für den Dienst an der Allgemeinheit freistellen. „Es ist ein Verdienst aller. Ich freue mich, dass die Bezirksregierung mit uns der Meinung ist, dass wir leistungsfähig sind“, sagt der Stadtbrandinspektor.
„Es gab nichts Wesentliches zu beanstanden. Die Schutzziele werden erreicht und die Feuerwehr hat ziemlich gut funktioniert“, berichtet Sprecher Christian Chmel-Menges von der Prüfung des zuständigen Dezernats der Bezirksregierung. „Das ist nicht selbstverständlich, sondern ausdrücklich positiv zu würdigen. In diesem Fall funktioniert das Ehrenamt“, lobt er die Sprockhöveler Feuerwehr.
Einen positiven Nebeneffekt hat die Ausnahmegenehmigung auf den städtischen Haushalt. „Wir sparen so mindestens eine Million Euro Personalkosten jährlich“, sagt Bernd Woldt. Der Betrag wäre erforderlich, wenn hauptamtliches Personal eingestellt werden müsste.
„Dennoch dürfen wir in unserem Bemühen um eine gute personelle und technische Ausstattung der Freiwilligen Feuerwehr nicht nachlassen“, sagt Bürgermeister Klaus Walterscheid. Hilfreich wird dabei der im vergangenen Jahr beschlossene Brandschutzbedarfsplan sein, der eine ganze Reihe von Investitionen in Einsatzfahrzeuge und Baumaßnahmen in den nächsten Jahren vorsieht. „Der Plan ist eine Selbstverpflichtung der Politik“, fordert Christian Zittlau ein entsprechendes Engagement ein.