Überreste des Sprockhöveler Bergbaus bleiben gefährlich
Viele oberflächennahe Stollen der Zechen sind nach wie vor einsturzgefährdet.
Sprockhövel. In diesen Tagen macht eine ehemalige Bergbauanlage an der A 43 zwischen Witten und Sprockhövel auch überregional Schlagzeilen. Nach wie vor vermuten Experten dort Hohlräume, die die Sicherheit der Straße gefährden könnten. Für die Menschen in Sprockhövel gehören derartige Überreste des Bergbaus schon lange zum Alltag.
Immer wieder werden spontan aufbrechende Löcher entdeckt. Um größere Schäden zu vermeiden, bemüht sich die Bezirksregierung, mögliche Gefahrenstellen frühzeitig zu entschärfen. Wie beispielsweise im Jahr 2011, als die alte Zeche Lina in Obersprockhövel mit Beton verfüllt wurde oder im Jahr 2012 an der früheren Zeche Trapperfeld in Hiddinghausen (die WZ berichtete).
Aktuell kümmern sich die Fachleute um einen Fall in unmittelbarer Nähe der Straße Am Bunne und der A 43. Die Stelle ist inzwischen schon fast entschärft. Bei der Suche nach solchen Gefahrenstellen hatten die Spezialisten der Bezirksregierung Arnsberg dort einen ehemaligen Bergbauschacht lokalisiert, der für Mensch und Tier wegen seines Einsturzrisikos gefährlich war.
„Es war eigentlich ein kleineres Problem, aber wegen des direkt daneben liegenden Wegs haben wir trotzdem zügig gehandelt“, sagt Peter Hogrebe vom zuständigen Dezernat der Bezirksregierung zum Vorgehen. Nachdem die Ausdehnung des Schachtes durch Bohrungen festgestellt worden war, wurden die unterirdischen Hohlräume mit einem Flüssig-Baustoff, einem sogenannten Dämmer aufgefüllt.
Diese Arbeiten wurden inzwischen fast vollständig erledigt. „Eine Stelle muss noch nachgefüllt werden“, sagt Hogrebe. Deshalb ist der gefährliche Bereich auch noch mit Flatterband abgesperrt.
Ursache für die vielen Gefahrenstellen in der Stadt ist, dass die Kohle früher in Sprockhövel sehr oberflächennah gewonnen werden konnte. Dadurch entstanden viele Schächte in sehr geringer Tiefe. Wenn die Schicht darüber nicht ausreichend dick ist, besteht die Gefahr eines Einsturzes — die von der Bezirksregierung durchaus als hoch eingestuft wird.
„Wir sind nach wie vor im Bereich unseres speziellen Risikomanagements in Sprockhövel aktiv“, sagt Hogrebe.
Informationen über eine mögliche Gefährdung des eigenen Grundstücks und Handlungsempfehlungen gibt es im Internet auf der Seite www.gdu.nrw.de.