Stadt lässt Konzept für den Klimaschutz erarbeiten

Verwaltung will Maßnahmen zur Senkung des CO2-Ausstoßes vorantreiben.

Foto: Bartsch

Sprockhövel. Bis Ende September soll für die Stadt Sprockhövel ein integriertes Klimaschutzkonzept vorliegen. Derzeit fertigt eine Essener Ingenieurgesellschaft das Konzept an, das für die Stadt als Maßnahmenprogramm zum lokalen Klimaschutz dienen soll. Bei der Sitzung des Umweltausschusses der Stadt wurde das Vorhaben am Donnerstagabend vorgestellt. Gefördert wird die Erstellung des Konzepts durch Bundesmittel.

Im Rahmen des Klimaschutzkonzeptes soll eine Bilanz erstellt werden, die aufführt, wie viel Kohlendioxid ein Haus, ein Unternehmen oder eine öffentliche Einrichtung verursacht. Diese Auflistung zur Höhe des produzierten Treibhausgases soll als Basis dazu dienen, Klimaschutzaktivitäten zu konzipieren und umzusetzen. Sowohl Privathaushalte wie auch Unternehmen und städtische Gebäude könnten sich auf der Basis dieser Daten über mögliche Maßnahmen zur energetischen Modernisierung informieren, sagt die Leiterin des Sachgebiets Bauen und Wohnen in der Stadtverwaltung, Susanne Görner.

Zur Unterstützung des Konzepts plant die Stadt unter anderem Workshops mit lokalen Partnern, um den Einsatz erneuerbarer Energien voranzutreiben und die Energienutzung in Haushalten, Verwaltung und Firmen zu verbessern. Geplant sei auch, einen Katalog mit Maßnahmenvorschlägen zu erarbeiten, die als „Fahrplan“ für den Klimaschutz der kommenden Jahre dienen soll, hieß es. Wie umfangreich die energetischen Sanierungsmaßnahmen und Veränderungen dann ausfallen, kann nach Angaben von Görner derzeit noch nicht gesagt werden: Das müsse erst das Klimaschutzkonzept klären.

Die Stadt möchte mit dem Vorhaben ihre Klimaschutzbemühungen der vergangenen Jahre weiter unterstützen. Bereits seit Ende der 1990er Jahre wurde das Thema nach Angaben der Stadtverwaltung in verschiedenen Projekten berücksichtigt. Am Rathaus und anderen städtischen Gebäuden wurden energetische Modernisierungen durchgeführt, um den Energiebedarf und den Ausstoß des Klimakillers Kohlendioxid zu senken. Auf mehreren Gebäuden der Stadt wurden Solaranlagen mit einer Leistung von über 240 000 Kilowattstunden pro Jahr installiert. Mit dem Klimaschutzkonzept werde nun ermittelt, ob diese Maßnahmen ausreichten oder weitere Schritte nötig seien, betonte Görner.

Laut Görner wird das Ingenieurbüro vermutlich auf der nächsten Sitzung des Umweltausschusses seine ersten Ergebnisse zu dem Klimaschutzkonzept vorstellen. Auch eine Bürgerbeteiligung zu dem Thema sei geplant. Nach Ansicht der Stadt kann Klimaschutz nur dann gelingen, wenn möglichst viele Akteure in den entsprechenden Vorhaben eingebunden sind.

Nach Ansicht von Experten verursacht der Klimawandel weltweit Starkregen, Stürme und Dürreperioden. Die Bundesregierung will bis 2050 die Treibhausgasemissionen gegenüber dem Jahr 1990 um mindestens 80 Prozent senken. Mit seiner Nationalen Klimaschutzinitiative fördert der Bund seit 2008 zahlreiche Projekte, die zu einer Senkung des Ausstoßes von Kohlendioxid führen sollen.