Umgestaltung Stadt will attraktiveren Busbahnhof in Haßlinghausen

Haßlinghausen. · Verwaltung will Bürger in die Umgestaltung des Nikolaus-Groß-Platzes und dessen Umfeld einbeziehen. Für das Projekt stehen insgesamt 15 Millionen Euro bereit, zum Teil gefördert durch das Land NRW.

So sieht ein erster Entwurf des Dortmunder Architektenbüros aus. Sitzgelegenheiten, Bäume und Wasserspiele sollen die Aufenthaltsqualität am Nikolaus-Groß-Platz steigern.

Foto: REICHER HAASE ASSOZIIERTE

„Wir wollen die Aufenthaltsqualität in Haßlinghausen verbessern und dafür entsprechend investieren“, sagt Volker Hoven, der Erste Beigeordnete der Stadt Sprockhövel. Als eine erste Maßnahme soll der Nikolaus-Groß-Platz mit dem nebenan gelegenen Rathausplatz umgestaltet werden. Hierfür lädt die Stadt die Bürger ein, Ideen und Anregungen einzureichen und per E-Mail (planen-umwelt@sprockhoevel.de) oder schriftlich bis zum 18. Mai einzureichen. „Aufgrund der aktuellen Lage ist leider nur eine Online-Beteiligung statt einer Informationsveranstaltung möglich“, teilt die Stadt mit. Es geht darum, einen barrierefreien und attraktiven Übergang von den nebenan gelegenen Lebensmittelmärkten zur Mittelstraße zu schaffen. „Dabei ist beabsichtigt, insbesondere den Rathausvorplatz sowie den Kirchplatz bis zum Gemeindezentrum neu zu gestalten“, heißt es von der Stadt.

„Wenn Brautpaare aus dem Rathaus kommen, stehen sie auf dem Parkplatz“, sagt Hoven. Das soll sich ändern. Die Pläne sehen vor, dass dieser Platz durch Baumpflanzungen, Sitzgelegenheiten und Wasserspiel freundlicher gestaltet wird. „Kein Parkplatz fällt weg. Sie werden lediglich verlagert“, versichert Hoven, der auch noch weitergehende Pläne vorstellt. „Barrierefreiheit inklusive eines barrierefreien Zugangs zum Rathaus soll es in Zukunft geben“, berichtet der Beigeordnete. Darüber hinaus sind Fahrradabstellanlagen vorgesehen, um die Vernetzung von Rad und Bus zu erleichtern. Auch was den Kiosk auf dem Nikolaus-Groß-Platz angeht, sieht man Änderungen beziehungsweise eine Erweiterung um Außengastronomie vor. „Hier könnte beispielsweise auch ein Bauernmarkt veranstaltet werden“, blickt Hoven in die Zukunft.

Auf der Mittelstraße sollen neue Spielmöglichkeiten entstehen

Eine Boulebahn und Sitzbänke sollen für eine gemütliche Atmosphäre mit gesteigerter Aufenthaltsqualität sorgen. Vieles von dem, was sich heute in den Plänen des Dortmunder Architektenbüros „Reicher Haase Assoziierte“ wiederfindet, war im Vorfeld in einem Erarbeitungsprozess unter Beteiligung von Einzelhändlern, Bürgern und Fachbehörden gestaltet worden und gehört zu dem großen Handlungskonzept „Mittelstraße“, das Haßlinghausen insgesamt in Zukunft aufwerten und verbessern soll.

Dass die Förderphase 2021 mit Arbeiten am Rathausvorplatz und am Nikolaus-Groß-Platz beginnen soll, erklärt Hoven: „Allein der Bau des Kreisverkehrs am Beermannshaus mit den damit verbundenen Verkehrsproblemen hat dem Einzelhandel Haßlinghausens viele Sorgen bereitet. Um den Geschäftsinhabern eine Atempause zu ermöglichen, beginnen wir am Rathaus, um dann nach und nach die Mittelstraße umzugestalten.“ Das Konzept sieht für die Umsetzung einen Zeitplan von rund zehn Jahren vor und weitet sich am Ende bis zur Gesamtschule aus.

So soll die Mittelstraße nicht nur neue Bürgersteige erhalten, sondern auch neue Plätze mit Spielmöglichkeiten. „Zum Beispiel vor den Geschäften der Pafürmerie Weiss und Sandras Modique“, erklärt Hoven.

„Unsere beiden Geschäfte werden 2022 entfallen und abgerissen, weil meine Nachbarin Erika Ströcker und ich in den Ruhestand gehen werden“, erklärt Parfümerie-Inhaber Wolfgang Weiss, der die gemeinsame Geschäftsaufgabe mit der Inhaberin des Modegeschäfts abgesprochen hat.

„Das gesamte Konzept Mittelstraße umfasst ein Investitionsvolumen von 15 Millionen Euro, von dem 60 bis 70 Prozent vom Land NRW bezuschusst werden“, berichtet Volker Hoven. „Wir investieren bewusst im Zeichen einer Krise und handeln damit antizyklisch. Damit helfen wir von der Krise gebeutelten Unternehmen, sich über Wasser zu halten“, erläutert Hoven, der als Kämmerer auch die Finanzen der Stadt im Blick hat.