Corona Glückauf-Halle wird zum Ratssaal

Niedersprockhövel. · Die Sporthalle bietet den Stadträten bis auf weiteres ein Ausweichquartier. Die nächste Sitzung ist für den 7. Mai geplant.

Die Glückauf-Halle wird von der Sportstätte zur Sitzungshalle umgestaltet.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Am 11. März hat die letzte Ausschusssitzung der Stadt Sprockhövel stattgefunden, seitdem sind die Stadträte und weitere Mitglieder der städtischen Ausschüsse in einer Corona-bedingten Zwangspause. Die für den 17. März angesetzte Ratssitzung fiel aus, auch den gesamten April über sind keine Sitzungen geplant. Erst am 7. Mai listet das Ratsinformationssystem der Stadt die nächste Stadtratssitzung auf: Dann soll die Versammlung allerdings nicht im Sitzungssaal des Rathauses in Haßlinghausen stattfinden, sondern in der Glückauf-Halle in Niedersprockhövel über die Bühne gehen.

Handlungsfähigkeit soll
wieder hergestellt werden

Die eigentlich für Sportveranstaltungen vorgesehene Halle öffnet dann ihre Pforten für die Politik. Was derzeit kein Problem ist, findet dort doch momentan ohnehin keine Sportveranstaltungen statt. Mit der Verlegung der Stadtrats- und Ausschusssitzungen in die Glückauf-Halle sollten die Volksvertreter „wieder ihre Handlungsfähigkeit“ zurückerhalten und die kommunale Selbstverwaltung aufrechterhalten werden, sagt der Beigeordnete Volker Hoven. Derzeit ist für die wichtigsten Entscheidungen in der Stadt der bereits im Januar gegründete Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) zuständig. Geleitet wird das Gremium von Volker Hoven.

Die einzige Halle, die den
Anforderungen entspricht

Die Glückauf-Halle ist groß genug, um in Zeiten des Social Distancing und des hygiene-bedingten Zwangsabstandes ein Treffen zu ermöglichen, das die Vorgaben des Infektionsschutzes gewährleisten kann. „Das ist die einzige Halle bei uns, die dafür zur Verfügung steht“, erklärt der Leiter der Zentralen Gebäudebewirtschaftung der Stadt Sprockhövel (ZGS), Ralph Holtze. Zudem gebe es eine Tribüne für die Zuschauer, die die Ratssitzung verfolgen wollen. Das sei auch deshalb nötig, weil bei Rats- und Ausschusssitzungen die Öffentlichkeit zugelassen werden muss.

Die technischen Vorbereitungen für die Rats- und Ausschusssitzungen in der Glückauf-Halle seien geschaffen worden, betont Holtze. „Wir stellen in großen Abständen zueinander Tische und Stühle in der Halle auf, so dass Sitzungen, auch für die Fraktionen, wieder möglich sind“, ergänzt Hoven. Die 41 Mitglieder des Stadtrates sollen so in ausreichendem Sicherheitsabstand zueinander Platz finden. Bis auf weiteres soll die Nutzung der Sporthalle durch die Politik bestehen bleiben.

Nach Angaben von Holtze sollen sich die Sitzungen bei den behandelten Themen „aufs Nötigste beschränken“. Derzeit sei ja auch nicht abzusehen, wann die Auflagen zum Schutz vor der Ausbreitung des Coronavirus wieder gelockert würden. Mit einem allzu schnellen Ende der derzeitigen Situation rechnet der ZGS-Chef derzeit jedenfalls nicht. Man müsse abwarten, was noch passiert. Bis auf weiteres seien die Vorgaben des Landes für die Kommune bindend.