Straußenfarm: Staatsanwaltschaft stellt die Ermittlungen ein
Kein Hinweis für die Ermordung von Axel P. auf der Straußenfarm gefunden.
Gennebreck. Der Fall mit der unterirdischen Cannabis-Plantage an der Straße Huxel in Gennebreck ist schon spektakulär genug. Ob es in diesem Zusammenhang auch einen Mord gegeben hat, bleibt aber weiterhin offen. Weil sie dazu keine weiteren Hinweise fand. hat die zuständige Staatsanwaltschaft Essen jetzt die Ermittlungen in dem Mordfall eingestellt.
Im Dezember 2012 war aufgeflogen, dass die Straußenfarm auf dem Gelände wohl nur eine Tarnung war. Tatsächlich betrieben die beiden Grundstückbesitzer dort keine Zucht für die großen Laufvögel, sondern für berauschende Cannabis-Pflanzen. Diese waren in acht Übersee-Containern versteckt, die sie tief in die Erde eingegraben hatten.
Mit künstlicher Beleuchtung, Bewässerung und Belüftung wuchsen 2000 Cannabis-Pflanzen in den unterirdischen Verliesen. Die Polizei nahm einen damals 33-jährigen Mann fest, der zweite Inhaber, der damals 47 Jahre alter Axel P. aus Wuppertal, war verschwunden.
Der Verhaftete, ein ehemaliger Polizist, wurde im Sommer 2013 wegen Drogenanbau und Waffenbesitz zu fünf Jahren und acht Monaten Haft verurteilt. Im Gefängnis soll er einem Zellengenossen erzählt haben, er habe seinen Komplizen ermordet, die Leichenteile auf dem Gelände der Cannabis-Plantage versteckt.
Als die Ermittler davon erfuhren, suchten sie auf den Gelände, mit Hilfe des THW gruben die rund 20 000 Quadratmeter bis zu einer Tiefe von sechs Metern um, 1000 Kubikmeter Erde wurden untersucht und gesiebt. Sie ließen sogar Leichensuchhunde kommen, die im ehemaligen Jugoslawien für die Suche von Massengräbern trainiert wurden.
Die Suche schien zunächst erfolgreich zu sein: Im Juli 2014 fand man menschliche Knochen und Blutreste. Doch DNA-Analysen ergaben, dass sie weder zu dem verschwundenen Axel P. gehörten, noch zu irgendeiner anderen vermissten Person. Sie stammen wahrscheinlich von einem ehemaligen Friedhof, dessen Erde auf dem Gelände verteilt wurde.
„Das letzte Mosaiksteinchen“ wären Leichenteile gewesen, erklärt Staatsanwalt Joachim Lichtinghagen. Doch da dieses Mosaiksteinchen fehlt, seien auch die übrigen Hinweise nicht ausreichend für einen Mordverdacht.
Die Ermittler haben natürlich weiter nach Axel P. gesucht. Nach Angaben seines ehemaligen Komplizen „könnte er in Südafrika sein“. Auch dort wurden Nachforschungen angestellt, „wir haben sogar Kontaktpersonen von früheren Aufenthalten befragt“, so Joachim Lichtinghagen. Doch auch die hätten ihnen nichts über den aktuellen Aufenthaltsort von Axel P. sagen können.
Weil ihr weitere Ansatzpunkte fehlen, hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen eingestellt.