Die TSG gewinnt einen Punkt in Aachen

Als Außenseiter können sich die Regionalliga-Aufsteiger auswärts auf ihren Torwart verlassen.

Foto: Wolfgang Birkenstock

Sprockhövel. Die Fußballer der TSG Sprockhövel haben ihre bislang erstaunlich erfolgreiche Reise durch die Regionalliga auch gegen eines der großen Ligateams fortgesetzt. Im Auswärtsspiel bei Alemannia Aachen erspielten sich die Aufsteiger den dritten Punkt der Saison. Nach den Unentschieden gegen Rödinghausen und Verl war es bereits das dritte Remis. Nach vier Spieltagen hat der große Außenseiter in der der vierthöchsten Spielklasse erst einmal verloren.

Stimmungsvoll ging es zu in der Arena, die eigentlich für Bundesligaspiele konzipiert ist. Die Mehrzahl der 5300 Zuschauer rechnete fest mit dem ersten Heimsieg der Hausherren. Dabei hatten die Alemannen ihre Rechnung aber ohne die Gäste aus Sprockhövel gemacht. Auch wenn die TSG geringere Spielanteile hatte und auch bei der Zahl der Torchancen nicht mithalten konnte, hatte die Mannschaft das überraschende Ergebnis durchaus verdient.

„Meine Jungs sind geknickt und niedergeschlagen. Für uns fühlt es sich an wie eine Niederlage“, sagte Aachens Coach Fuat Kilic nach dem Spiel. Gleichzeitig lobte er die TSG: „Die haben auch eine anständige Mannschaft, die man nicht mal eben so wegputzt.“ Doch wie groß wäre die Enttäuschung erst gewesen, hätte drei Minuten vor Spielende Sprockhövels Felix Gremme mit seinem Schuss aus zehn Metern tatsächlich für die ganz große Sensation gesorgt. Doch im letzten Moment fälschte ein Aachener Verteidiger den Ball noch zur Ecke ab. Ein Sieg der TSG wäre also möglich gewesen. Trainer Andrius Balaika konnte sich dennoch einen Tag nach seinem 38. Geburtstag über ein nicht unerwartetes Geschenk freuen.

„Wir sind hochzufrieden mit dem Ergebnis“, fasste Balaika zusammen, und merkte an, dass solch ein Spiel vor so einer Kulisse erst bewusstmache, was das Team in der vergangenen Saison erreicht habe. „Für unsere Verhältnisse ist es ein überragendes Gefühl, in so einem Stadion aufzulaufen.“ In Aachen traten die Sprockhöveler wieder forsch und kampfstark auf. Und so dauerte es schon fast eine geschlagene halbe Stunde, bis die favorisierte Alemannia ins Spiel und zu ihrer ersten Gelegenheit kam: Der junge Philipp Gödde hatte nur noch den herausstürzenden TSG-Schlussmann Robin Benz vor sich, lupfte den Ball aus 20 Metern aber am Tor vorbei.

Der ersten Chance der Hausherren ließ die TSG ein eher zufälliges Lebenszeichen folgen, als eine verunglückte Flanke von Adrian Wasilewski aus 30 Metern die Latte des Aachener Tores touchierte. Nach der Pause legten die Alemannen allerdings einen Gang zu und beschworen immer wieder brenzlige Situationen vor dem Tor der TSG herauf. Doch richtig zittern mussten die rund 100 mitgereisten Sprockhöveler Fans eigentlich nie. Mit ihrem reaktionsstarken und umsichtigen Torwart Robin Benz verfügten die Gäste über einen Rückhalt, der große Sicherheit ausstrahlte und absolute Lufthoheit im Fünfmeterraum hatte. Großes Glück hatte die TSG in der 78. Minute, als nach einer unübersichtlichen Situation der Ball unter Robin Benz hindurch ins Tor kullerte, Schiedsrichter Helen aber ein Aachener Offensivfoul ausgemacht hatte und dem Treffer die Anerkennung verwehrte (78.).