Tagesmütter gegen Kita-Mangel

Plätze für Unter-Drei-Jährige in den bestehenden Kitas reichen nicht aus.

Tagesmütter gegen Kita-Mangel
Foto: Mathias Kehren

Sprockhövel. Die Zahl der Anmeldungen für die Sprockhöveler Kindergärten ist so hoch, dass die Stadt für das nächste Kindergartenjahr doch auf die bisher nur als „Joker“ bezeichnete Lösung einer Großtagespflegestelle zurückgreifen muss. Das teilte die Verwaltung jetzt dem Ausschuss für Jugendhilfe und Schule vorab zur nächsten Sitzung mit.

Im U-Drei-Bereich rechnet die Stadt derzeit noch mit einem Fehlbedarf von rund zehn Plätzen. Diese sollen, wie Evelyn Müller erklärt, durch die Großtagespflegestelle geschaffen werden.

Als Standort kommen entweder Räume in der ehemaligen Geschäftsstelle des Bauvereins am Eickersiepen in Niedersprockhövel oder neben der Natur-Kita Schee in Betracht. Die Räume sollen von der Stadt eingerichtet und dann den Betreibern der Tagespflegestelle mietfrei zur Verfügung gestellt werden.

Die Räume in Niedersprockhövel hätten den Vorteil, dass sie zentral liegen, müssten aber angemietet werden. Die Lösung an der Kita Schee hätte den Vorteil, dass das Gebäude der Stadt gehört. Es müsste aber noch ein zweiter Fluchtweg gebaut werden. Wie zu erfahren war, soll die Entscheidung für den Standort Anfang kommender Woche fallen.

Nachdem im vergangenen Jahr beim Ausgleich von Nachfrage und Angebot eine Punktlandung gelungen war, zeichnete sich für den kommenden Sommer schon früh ein Defizit von 27 Kindertagesstättenplätzen allein im Wohnbereich 1 (Haßlinghausen, Hiddinghausen, Hobeuken, Herzkamp, Schee und Horath) ab. Um dieses auszugleichen, beschloss der Stadtrat im Herbst den Bau einer weiteren Kindertagesstätte in Hiddinghausen, die in Trägerschaft des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) übergeben wurde.

„Die dortigen Plätze für Unter-Drei-Jährige waren schnell weg und inzwischen ist die Einrichtungen mit insgesamt 29 Anmeldungen ganz voll“, berichtet Fachbereichsleiterin Evelyn Müller. Sie sei „froh und glücklich“, dass die Einrichtung gut angenommen werde und die Planung gepasst habe.

Obwohl hier und auch in einigen anderen Einrichtungen bereits Überhangplätze besetzt wurden, zeichnete sich am Ende der Anmeldefrist ab, dass noch weitere Betreuungsplätze fehlen werden. Mit der Elterninitiative KAZ e.V. wurde deshalb vereinbart, zehn neue Plätze im Wohnbereich 1 zu schaffen, indem Räume einer privat geführten Gruppe umgewandelt werden. „Mit dieser Maßnahme wird aller Voraussicht nach die vollständige Versorgung an Plätzen für über 3-jährige Kinder sichergestellt“, heißt es in der Information der Verwaltung für den Ausschuss.