Verregnete Shoppinglust

Regen und Kälte hielten viele vom Stöbern beim verkaufsoffenen Sonntag ab.

Haßlinghausen. „Meine Güte, bei dem Wetter würde ich auch nicht rausgehen“, sagt Wolfgang Weiss, Vorsitzender des Werberings und Inhaber der Parfümerie Weiss. „Das war ein Reinfall“, zieht er aus Sicht der Einzelhändler die Bilanz des verkaufsoffenen Sonntags zum Trödelmarkt.

Draußen fällt der Regen, hin und wieder sieht man Menschen mit Schirmen. Meist hat man aber freie Sicht auf die Absperrbänder. Stände stehen nur vereinzelt. „Sonst haben wir vier Gruppen, die bei den Trödlern kontrollieren oder nachkassieren. Heute haben das locker zwei Leute geschafft“, sagt Weiss.

Nur wenige Stände halten noch durch am frühen Nachmittag. Kombis mit offener Heckklappe nehmen das nicht verkaufte Trödelgut auf. Ruhig geht es in den Geschäften zu, die geöffnet haben. „Gaststätten und Imbisse profitieren normalerweise vom Trödelmarkt“, sagt Weiss.

Dazu machten die auf, die sich etwas vom Trödelpublikum versprachen. Also eher Modegeschäfte als Apotheken. Aber diesmal habe es doch recht wenig Frequenz gegeben. Spricht’s und verabschiedet zwei junge Frauen, die sich immerhin für einen neuen Duft entschieden haben.

Ähnliches ist auch bei den Nachbarn in Sandras Modique zu hören. „Wir hatten uns mehr versprochen, aber das Wetter war einfach zu schlecht“, sagt Verkäuferin Hildegard Vennemann. Ein wenig habe sie schon verkauft. „Normalerweise sind wir zufrieden“, vergleicht sie mit anderen offenen Sonntagen. Vor dem Eingang weist ein Schild auf Aktionsangebote für diesen Tag hin.

„Ins Wasser gefallen“, fasst das Verkaufsteam von Fashion & Style den verkaufsoffenen Sonntag zusammen. Unberührt stehen die Sektgläser auf dem geschmückten Stehtisch. Für Fashion & Style war es der erste in Haßlinghausen überhaupt. Aus Wuppertal ist das Geschäft dazugekommen, im Januar war Neueröffnung an der Mittelstraße. Entmutigen lassen sich die Verkäuferinnen aber nicht. Beim nächsten Mal werden sie wieder dabei sein. „Es kann ja nicht immer so ein Wetter sein.“

„So, jetzt ist Schluss“, sagt eine Trödlerin. Der Regen prasselt auf das Dach ihres Stands. Die Restware ist schon verpackt, sie hält nur noch einen bunten Clown in der Hand. Gar nicht so schlecht seien die Geschäfte am Morgen gelaufen. Jetzt aber kommt keiner mehr. Sie sagt: „Jetzt geht’s nach Hause, endlich aufwärmen.“