Zu höchsten Ehren geschossen: Mathias Feuerstack ist Kaiser

Der 23-Jährige siegte zum dritten Mal in Folge.

Herzkamp. Es sind Sekunden, in denen das letzte Teil fällt und Jubel ausbricht. Noch bevor Mathias Feuerstack (23) es selbst so richtig verstanden hat, ist er bereits von freudestrahlenden Gratulanten umgeben, die ihn beglückwünschen, ihm zujubeln und eines ganz deutlich machen: Du hast es geschafft. Dann fällt auch bei dem 23-Jährigen langsam der Groschen. Er lässt die Schusswaffe sinken und leitet mit einem lauten Jubelschrei eine neue Periode ein.

Um genau 18.25 Uhr geht Mathias Feuerstack als alter Schützenkönig der Herzkamper nach einem Stechen mit sechs Konkurrenten als neuer Schützenkaiser aus dem Duell hervor. Es ist das zweite Mal seit 1927 in der Vereinsgeschichte des Herzkamper Schützenvereins, dass ein Kaiser den Thron besteigt. Kaiser wird, wer den Hattrick schafft — also dreimal in Folge beim Königsschießen siegt und beim dritten Mal eben nicht bloß König, sondern Kaiser wird.

„Im ersten Moment ist mir die Luft weggeblieben“, sagt Mathias Feuerstack wenige Minuten nach dem Stechen. Sein stärkster Konkurrent war Rolf Kamp Junior, der bis zum Ende mitgeschossen hatte. Den Titel wirklich streitig machen wollte der allerdings nicht: „Damit es spannend bleibt, gibt es natürlich immer Mitbewerber“, erklärte Feuerstack und verriet: „Eigentlich haben es mir aber alle gewünscht und die Daumen gedrückt.“412 Schüsse wurden allein in der Endrunde auf den Rumpf des Holzvogels abgefeuert. 449 Schuss auf die sogenannten Pfänder — die einzelnen Teile des Vogels um den Rumpf herum.

Auf das neue, alte Oberhaupt der Herzkamper Schützen kommt bald schon eine ganze Reihe Aufgaben und Termine zu. Darunter auch ein Auftritt beim Schützenfest Ende August. „Wir sind stolz, wieder einen Kaiser zu haben“, so Vorsitzender Thomas Urbach. In der gesamten Vereinsgeschichte habe es noch nie ein Jahr ohne König gegeben. Mathias Feuerstack führt die Tradition fort. Bereits in den vergangenen zwei Jahren seiner Amtszeit habe er das Vereinsleben spürbar verändert und neu belebt.