Kreis richtet ein Lagezentrum ein Die Stadt achtet konsequent auf die Einhaltung der Kontaktsperre
Leichlingen. · Verstöße werden in Leichlingen mit Bußgeldern geahndet.
Die Notwendigkeit, sich zum Schutz vor dem Coronavirus unbedingt an die Regeln halten zu müssen, scheint bei den Menschen in Leichlingen angekommen zu sein. Bürgermeister Frank Steffes jedenfalls lobt die Bürger.
Seit dieser Woche gilt ein Kontaktverbot — und „die Leichlinger wie auch die betroffenen Gewerbetreibenden verhalten sich bisher vorbildlich“, betont er auf Anfrage. „Bisher konnten wir keine großen Verstöße feststellen. Die Hinweise des Kommunalen Ordnungsdienstes wurden und werden beachtet. “
Die Vorgaben des Landes zur Einhaltung der Kontaktsperre sind eindeutig. Grundsätzlich sind Ansammlungen von mehr als zwei Personen nicht mehr erlaubt. Gastronomische Betriebe dürfen Getränke und Speisen nur noch außer Haus verkaufen. Spiel- und Bolzplätze sind bereits in der Vorwoche geschlossen worden. Binnen weniger Tage ist das Alltagsleben in Leichlingen fast auf null gefahren worden. Nun sorgen rund zehn Mitarbeiter des personell aufgestockten Kommunalen Ordnungsdienstes in Kooperation mit der Polizei dafür, dass dies vorerst auch so bleibt.
Sie sind im Stadtgebiet unterwegs, kontrollieren öffentliche Plätze und Betriebe und achten darauf, dass die Landesverordnung eingehalten wird. Stellen sie Verstöße fest, würden die Menschen zunächst darauf hingewiesen, heißt es seitens der Stadt. Bei Nichtbeachtung allerdings können und werden diese Verstöße geahndet. Je nach Verstoß wird entweder das Ordnungsamt oder die Polizei tätig.
Und das kann teuer werden. Die Landesregierung hat die entsprechende Regelung am Sonntag erlassen und einen Straf- und Bußgeldkatalog veröffentlicht, der verbindlich für alle Kommunen einheitliche Sanktionen vorschreibt.
Die Bußgelder fangen bei 200 Euro an, können bei schweren Verstößen aber noch viel höher ausfallen — theoretisch bis zu 25 000 Euro, wenn sich Bürger oder Gewerbetreibende nicht an die Regelungen halten. „Diese werden wir zum Schutz der Allgemeinheit konsequent durchziehen“, kündigt Stadtsprecherin Ute Gerhards an. „Wir werden als Stadt Präsenz zeigen.“ Die Infektionsraten ließen vielerorts keine andere Entscheidung zu, als die Kontakte unter Zwang auf ein Minimum zu beschränken.
Die Resonanz aus der Bevölkerung sei bislang positiv. Bis jetzt hätten die Leichlinger bei Kontrollen viel Verständnis gezeigt, berichtet Gerhards. „Wir bekommen Anrufe und Mails von Leuten, die gut finden, dass die für alle belastende Kontaktsperre konsequent durchgesetzt wird.“
Auf Kreisebene werden sämtliche Informationen rund um das Coronavirus und – damit einhergehend – die Zahl der Infizierten und Kontaktpersonen nun über ein neu eingerichtetes Lagezentrum gesammelt und verarbeitet. Das Gesundheitsamt des Kreises arbeitet nun datenbankgestützt, wodurch Verfahren optimiert werden können. Mit dem Lagezentrum wurde eine Organisationseinheit innerhalb des Gesundheitsamtes geschaffen, das die besondere Lage zentral beobachtet, die Informationen bündelt und bewertet und die Lagemeldungen an die Fachgremien weitergibt, wie Kreis-Sprecherin Birgit Bär mitteilt.