Bergisch Neukirchen Stadt saniert Hallenbad aus dem Jahr 1973

Bergisch Neukirchen. · Toiletten und Umkleiden im Bad in Bergisch Neukirchen sind teils im Originalzustand.

Das Bad soll neue Sanitäranlagen, Fliesen und Technik – unter anderem für die Heizung – bekommen.

Foto: Uwe Miserius

Das Hallenbad Bergisch Neukirchen soll aus Fördertöpfen von Bund und Land umfangreich saniert werden. Dazu sollen Investitionen von 2,2 Millionen Euro fließen, die zu 90 Prozent über eine Bund-Landes-Förderung abgedeckt würden. Einen entsprechende Dringlichkeitsentscheidung hat der Stadtrat am Donnerstag genehmigt. Der Vorgang war dringlich geworden, weil die Bewerbungsfrist für das Bundesprojekt ausläuft.

Das im Jahr 1973 errichtete Hallenbad in Bergisch Neukirchen ist eines von drei Hallenbädern Leverkusens. Es steht montags bis freitags ausschließlich Schulen und Vereinen zur Verfügung. An Wochenenden finden dort verschiedene Kurse der Schwimmschule des Sportparks Leverkusen statt. Während der Schulferien und an allen Feiertagen ist das Bad geschlossen.

Optik und Ausstattung entsprechen noch weitgehend dem Stil der 70er Jahre. Der Renovierungsbedarf ist groß: „Der offene Umkleidebereich ist sanierungssbedürftig. Die bestehenden gemauerten und gefliesten Einzelumkleiden und Garderobenspinde sind in einem schlechten Zustand und darüber hinaus in ihrer Form nicht mehr zeit- und zweckgemäß“, heißt es in einer Projektbeschreibung der Verwaltung. Die Einzelumkleiden sollten entfernt und durch Sammelumkleiden ersetzt werden. Auch soll eine behindertengerechte Umkleide eingebaut werden. Die mehr als 45 Jahre alten Dusch- und Toilettenanlagen befinden sich noch im „Originalzustand“ und müssen erneuert werden: „In der Schwimmhalle weisen die gefliesten Becken­umgangsflächen sowie das geflieste Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken umfangreiche Mängel auf.“ Dort seien in den zurückliegenden Jahren immer wieder nur Einzelflächen repariert worden. „Eine umfassende Sanierung ist erforderlich“, heißt es in dem Papier.

Auch die Schwimmbadtechnik, insbesondere die Heizungsanlage, ist in die Jahre gekommen und wurde bisher nur teilweise erneuert. Ein neues Blockheizkraftwerk soll für zeitgemäße Wärmeversorgung
sorgen.

Das Bad dient aus Stadt-Sicht
der Integration ärmerer Familien

Das Geld soll aus dem Topf des Bund-Länderprogramms „Soziale Integration im Quartier“ kommen. Das von Schulen und Vereinen genutzte Schwimmbad erfüllt laut Stadtverwaltung integrative Funktionen auf vorbildliche Weise. Auch Kinder aus weniger begüterten Elternhäusern hätten dort die Möglichkeit, Schwimmen zu lernen und über die Vereine an Wassersportaktivitäten teilzunehmen. Ausdrücklich erwähnt werden auch Flüchtlingskinder. Ihnen soll „die Angst vor dem Wasser genommen werden, da sie in ihrer Lebenserfahrung dieses unter Umständen als etwas Lebensgefährliches wahrgenommen haben“. Auf alle Kinder bezogen heißt es: „Durch den nicht offenen Betrieb wird den Teilnehmenden in Kursen, aber auch in Vereinen und Schulen, ein geschützter Rahmen geboten, indem sie sich in einer Gruppe bewegen können. Sie lernen gemeinsam, Ängste abzubauen, Spaß zu haben und entwickeln neue Fähigkeiten, die ihr Selbstbewusstsein
stärken.“ bu