Svenja Flaßpöhler bei den „Düsseldorfer Reden“ Streiten am Abgrund

Düsseldorf · Die Philosophin und Journalistin Svenja Flaßpöhler spricht bei den „Düsseldorfer Reden“ im Schauspielhaus über den richtigen Umgang mit Konflikten.

Die Journalistin Svenja Flaßpöhler.

Foto: ZDF

(bm-) Man sagt, die Philosophie sei die Königin der Wissenschaften. Das hat ihr Ruhm, Ehrfurcht, zuweilen allerdings auch Kritik eingetragen und das Vorurteil genährt, Philosophie sei unverständlich. In der Tat setzen die Texte von Kant, Hegel oder Wittgenstein so viel voraus, dass schon manch Interessierter sie vorzeitig beiseitelegte.

In neuerer Zeit hat sich ein Berufszweig ausgebildet, der dazu anleitet, aus der Philosophie Nutzen zu ziehen. Neben Richard David Precht verkörpert diesen Zweig die promovierte Philosophin und Journalistin Svenja Flaßpöhler, Chefredakteurin des „Philosophie Magazins“. Sie versteht es, öffentlichkeitswirksam zu zeigen, wie man die Philosophie zur Lebensbewältigung einspannt. An diesem Sonntag, 9. März, 11 Uhr, wird sie im Großen Haus des Düsseldorfer Schauspielhauses über das Thema „Zusammenbleiben – wie Streit Verbindung stiftet“ sprechen, innerhalb der Reihe „Düsseldorfer Reden“.

Zuletzt erschien Flaßpöhlers Buch „Streiten“, in dem sie über die Kultur der Auseinandersetzung und die Produktivität des Streitens als Abgrenzung zum viel beschworenen Diskurs nachdenkt. Auf diesen Ansatz wird sie, die als Trennungskind aus Erfahrung spricht, sich bei ihrem Auftritt in Düsseldorf beziehen.

Svenja Flaßpöhler, 1975 in Münster geboren, studierte dort die Fächer Philosophie, Germanistik und Sport an der Westfälischen Wilhelms-Universität und wurde als Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes mit der Arbeit „Der Wille zur Lust. Pornographie und das moderne Subjekt“ promoviert. Anschließend machte sie sich als freie Autorin von Essays, Features und Buchbesprechungen sowie als Moderatorin einen Namen.

Seit 2018 ist sie Chefredakteurin des „Philosophie Magazins“. Die Titel der Bücher, die sie bereits veröffentlichte, vermitteln einen Eindruck davon, wie wenig abgehoben ihre Arbeitsweise ist, wie nahe sie mit ihren Themen den Leserinnen und Lesern rückt: „Mein Wille geschehe. Sterben in Zeiten der Freitodhilfe“ zum Beispiel und „Verzeihen. Vom Umgang mit Schuld“.

In den Medien mischt sich Svenja Flaßpöhler immer wieder in gesellschaftliche Fragen ein. Dabei erwarb sie sich – zu Recht oder zu Unrecht – den Ruf einer Streitsüchtigen. In ihrem Buch schreibt sie: „Über das Streiten nachzudenken, heißt sich von Illusionen zu befreien. Ein Streit ist nie harmlos. Der Abgrund der Vernichtung ist immer da.“

Es gibt noch Karten unter der Telefonnummer 0211 369911 oder per E-Mail an karten@dhaus.de.

(b.m. w.g.)