(hup) Mitglieder der Grünen in Erkrath wollen am Weltfrauentag, 8. März, wieder in allen drei Stadtteilen Rosen an Frauen verschenken. Nicht irgendwelche, sondern „faire Rosen“, wie Ratsfrau Barbara Geiss-Kuchenbecker in einer Mitteilung erläutert: „Sie erfreuen Frauen in Erkrath und unterstützen Frauen in Kenia“.
Für viele Frauen in Afrika und Südamerika stehe die Rose vor allem für eines – ein Einkommen, mit dem sie ihre Familie mehr schlecht als recht ernähren könnten. „Blumen sind in Deutschland ein beliebtes Geschenk. Doch hierzulande kann man nicht genügend produzieren. 80 Prozent der Schnittblumen werden importiert. In Kenia sind sie nach dem Tee das wichtigste Exportmittel“, haben die Grünen herausgefunden, und weiter: Auf den Blumenfarmen der sogenannten Entwicklungsländer arbeiten überwiegend Frauen, häufig Alleinerziehende mit geringer Schulbildung. Ihre Arbeitsbedingungen sind miserabel, mit niedrigen Löhnen, schlechten Arbeitsbedingungen und gesundheitlichen Gefährdungen durch Pflanzenschutzmittel.
„Mit diesem Geschenk einer wunderschönen und meistens sehr langlebigen Rose wollen wir auch über den Mehrwert von Fair-Trade-Blumen informieren und die Erkratherinnen und Erkrather vom Kauf fairer Rosen überzeugen“, informiert Barbara Geiss-Kuchenbecker, Ratsmitglied der Grünen und Mitglied in der Steuerungsgruppe Fair-Trade-Stadt Erkrath. Mit der Kampagne „Flower Power – sag es mit fairen Rosen“ wolle man zeigen, dass es auch anders gehe, eben mit fair gehandelten Produkten. In der Fair-Trade-Zeitung, die mit den Rosen verteilt werde, berichteten Arbeiterinnen, welche Folgen die Zertifizierung ihrer Betriebe auf die Beschäftigten haben.
Für das Siegel müssten Blumenfarmen klare Kriterien für Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit und strenge Umweltkriterien erfüllen. Fair Trade habe das Ziel, die Arbeits- und Lebensbedingungen der Beschäftigten zu verbessern. Dazu gehörten feste Arbeitsverträge, Versammlungs- und Gewerkschaftsfreiheit, Mutterschutz und klare Arbeitszeitregelungen, Schutzkleidung und Trainings zum sicheren Umgang mit Pflanzenschutzmitteln, deren Verwendung stark reduziert ist.
Für die Farmen gelten außerdem strenge Umweltkriterien. Wassersparende Bewässerung, Kläranlagen, Kompost- und Müllmanagement sind ebenfalls Bestandteile der Fair Trade-Standards. „Fair-Trade-Rosen gibt es in vielen Läden in Erkrath, erkennbar an ihrem Label. Sie kosten nur wenig mehr als andere Rosen. Wer sie kauft, leistet einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Situation von Frauen in Afrika und Lateinamerika und investiert in die Zukunft: Mit Hilfe von Fair-Trade-Prämien können die Kinder dort kostenlos Schulen besuchen“, informieren die Grünen.