(pn/td) Fortuna gastiert am Samstagabend beim HSV, damit treffen die Rot-Weißen auf eine der offensivstärksten Mannschaften und gleichzeitig auf den Tabellenführer. Den Platz ganz oben im Klassement wollen die „Rothosen“ auch nach dem 25. Spieltag behalten und dazu noch auf die jüngste 0:2-Niederlage beim SC Paderborn reagieren. Doch auch Fortuna möchte das 1:2 gegen Greuther Fürth korrigieren.
Ist der HSV dafür also als mitspielende und offensiv ausgerichtete Mannschaft der aktuell passende Gegner? Angesichts der Spielphilosophie der Hamburger könnte sich Fortuna vermehrt auf die Abwehrarbeit konzentrieren und steht im Angriff zunächst nicht so sehr unter Zugzwang wie der HSV vor heimischer Kulisse, die einen beherzten Auftritt erwartet. Dieser Ansicht kann Fortuna-Coach Daniel Thioune folgen, dennoch meint er dazu: „Wir stehen ja trotzdem offensiv immer unter Zugzwang.“
Gerade im Rückblick auf die dürftige Leistung im Angriff zuletzt gegen Fürth gibt es bei den Flingernern Luft nach oben. „Wir müssen zusehen, dass wir wieder in unsere Bereiche kommen“, meint Thioune und ergänzt insgesamt zur richtigen Balance zwischen Defensive und Offensive: „Wenn es dann erst einmal ein konzentriertes, aktives verteidigen ist, dann ist es auch herzlich willkommen. Gegen Fürth ist ja nicht so viel passiert, nachher war es der Verlauf des Spiels, dass nachher etwas mehr Möglichkeiten da waren. Der Gedanke in Hamburg gut zu verteidigen, muss sicherlich absolute Priorität haben. Unsere Ballphasen müssen wir dennoch deutlich verbessern.“
Ähnlich ergeht es dem HSV, der zuletzt in Paderborn zwar 57 Prozent Ballbesitz hatte, am Ende nach dem 0:2 aber die Heimreise ohne Punkte antreten musste. Diesmal sollen die Zähler beim HSV bleiben, weshalb der Tabellenführer auch gewissermaßen unter Druck steht und aktiver sowie riskanter spielen dürfte. Damit bietet sich für Fortuna eine Möglichkeit für Räume, die von den Offensivspielern genutzt werden können. Mit etwas mehr Platz und Tempo hat der Angriff der Düsseldorfer in dieser Saison schon häufiger bewiesen, dass er aus diesen Möglichkeiten durchaus für Torgefahr sorgen kann. Aber gewissermaßen auch dafür sorgen muss, damit sich der Abstand zur Spitzengruppe nach diesem Spieltag nicht vergrößert.
„Man hat häufig nicht mit uns gerechnet, dann waren wir wieder da. Vielleicht ist es jetzt wieder ein Punkt, an dem wir zeigen müssen, dass wir jetzt auch wieder da sein müssten“, meint Thioune zur Drucksituation. Mit solchen Szenarien konnte seine Mannschaft bisher umgehen. Sie sicherte sich besonders in der Schlussphase noch den einen oder anderen Zähler, als spät oder sogar in der Nachspielzeit entweder der Siegtreffer erzielt worden ist oder Rot-Weiß noch vor dem Abpfiff ausgeglichen hat.
Im besten Falle findet Fortuna diese Last-Minute-Qualität wieder und schlägt damit ausgerechnet im wichtigen Duell beim HSV zurück. Unabhängig davon ist Thioune der Meinung, dass der Spitzenreiter in der momentanen Phase nicht unbedingt ein undankbarer Gegner ist. „Ich glaube, dass das Spiel eher zum richtigen statt zum falschen Zeitpunkt kommt. Es gibt nichts Schöneres, als zum Tabellenführer zu fahren. Das hat den Hamburgern in den Hinrunde ganz gutgetan, dass wir Tabellenführer waren und jetzt drehen wir das Ganze ein bisschen um“, sagt der 50-Jährige zur Rollenverteilung vor der Partie. Der HSV ist nun der Favorit und Fortuna der Jäger – unter Zugzwang sind aufgrund der jeweiligen Niederlagen aus der Vorwoche dennoch beide Mannschaften.