„Sesselpupser“-Aussage und Fortuna-Frust Kastenmeier wütet gegen Elfmeter-Regel – Entschuldigung noch in der Nacht
Düsseldorf · Fortuna-Torwart Florian Kastenmeier knöpft sich nach dem 1:2 gegen Fürth die Regelhüter vor und rechnet schon mit einer Geldstrafe. Wenig später meldet er sich noch einmal auf Instagram zu Wort.
Es war insgesamt nicht der Abend von Fortuna – und erst recht nicht der von Florian Kastenmeier. In der letztlich spielentscheidenden Situation stellte sich der Keeper des Zweitligisten erst völlig plump an, ehe dann auch noch großes Pech hinzukam. Zunächst war der 27-Jährige deutlich zu ungestüm aus seinem Kasten gelaufen und hatte den mit dem Rücken zum Tor stehenden Felix Klaus, seinen ehemaligen Teamkameraden, über den Haufen gerannt. Anschließend hielt er zwar den fälligen Strafstoß von Julian Green, hatte sich dabei aber zu früh von seiner Linie bewegt. Der zweite Versuch saß, Fortuna verlor gegen Fürth mit 1:2.
„Ein klarer Elfmeter, darüber brauchen wir nicht reden“, räumte Kastenmeier hinterher am „Sky“-Mikrofon ein, bevor ihm ein wenig der Kragen platzte. Dass Schiedsrichter Eric Weisbach, der den Düsseldorfern im ersten Durchgang ein reguläres Tor aberkannt hatte, den Elfmeter auf Hinweis des Videoassistenten wiederholen ließ, war korrekt, weshalb sich der Fortuna-Schlussmann vor allem die Regelhüter zur Brust nahm. Der Vorwurf: Für einen Keeper sei es unheimlich schwer, sich auf das Halten eines Strafstoßes zu konzentrieren und gleichzeitig auch noch darauf, beim Schuss mit mindestens einem Fuß auf der Linie zu bleiben.
„Das sehen die Sesselpupser, die irgendwo die Regeln machen, aber nicht“, schimpfte Kastenmeier und wusste in diesem Moment schon, dass ihm nun Ungemach drohen könnte. „Wahrscheinlich bekomme ich für diese Aussage jetzt auch noch eine Geldstrafe. Aber da sitzen halt Leute, die wahrscheinlich noch nie Fußball gespielt haben und das nicht nachempfinden können, weil sie noch nie im Tor standen. Über diese Regel haben sich schon viele Torhüter echauffiert. Am Ende kann ich es allerdings nicht ändern, die Regel bleibt bestehen – da muss ich mich beim nächsten Mal eben mehr straffen.“
In der Tat, denn zuletzt kam es mehrfach vor, dass ein von Kastenmeier eigentlich schon entschärfter Elfmeter wiederholt werden musste, weil sich der 27-Jährige zu früh von der Linie verabschiedet hatte. Unter anderem beim 2:2 in Nürnberg vor einigen Monaten oder während des legendären und letztlich gewonnenen Elfmeterschießens im DFB-Pokal-Viertelfinale auf St. Pauli. Der Unterschied zwischen diesen beiden Partien und der verdienten Niederlage gegen Fürth: Diesmal gelang es dem Fortuna-Keeper nicht, den zweiten Versuch ebenfalls zu halten – Green wechselte die Ecke und zielte viel präziser. Eine Spitze in Richtung des Schiedsrichters konnte sich Kastenmeier jedoch auch nicht verkneifen. „Ich fand’s ganz cool von ihm, dass er mich beim zweiten Elfmeter unmittelbar vor dem Pfiff nochmal darauf hingewiesen hat, dass ich auf der Linie bleiben soll“, sagte der Interimskapitän auf seine typisch-sarkastische Art. „Und über die Spielleitung an sich kann man auch nochmal gesondert diskutieren. Das soll unsere Leistung aber nicht schönreden, die war nicht gut. Auch von mir nicht, besonders vor dem Elfmeter.“ Noch in der Nacht nach der Partie meldete sich Kastenmeier dann auf Instagram zu Wort und ruderte wegen seiner Aussagen am „Sky“-Mikrofon zurück. „Nach dem Spiel habe ich mich aus Frust und Enttäuschung zu einer Wortwahl hinreißen lassen, die nicht okay ist und für die ich mich entschuldigen möchte“, schrieb er. „Falls sich jemand angegriffen fühlen sollte, tut es mir leid. Ein gebrauchter Abend für mich persönlich und auch als Team. Sorry!“
Auf die schlechte Leistung von Fortuna war der Torwart nach seiner Wuttirade gegen die Regelhüter zuvor indes ebenfalls eingegangen. „Wir haben uns viel vorgenommen und unter der Woche viele Inhalte platziert. Aber am Ende war es eine Qualitätsfrage: Wir hatten viele einfache Fehlpässe, viele unsaubere erste Kontakte, viele unsaubere Pässe. Und dann kommt man nach dem 1:0 wieder zu keiner einzigen Torchance“, monierte Kastenmeier.