(pn) Dawid Kownacki ist beim jüngsten Heimspiel schmerzlich vermisst worden. Der Stürmer war wegen der fünften Gelben Karte gesperrt. Insgesamt taten sich die Düsseldorfer gerade offensiv schwer und fanden Vertreter Dzenan Pejcinovic in der Sturmspitze nicht so häufig. Es bleibt ein Rätsel, ob Kownackis Anwesenheit gegen Fürth mehr Durchschlagskraft erzielt hätte.
„Wie viele Bälle hätte Dawid bekommen?“, fragte auch Fortunas Cheftrainer Daniel Thioune. Die Bemerkung des 50-Jährigen war passend, denn ein Stürmer kann sich nur entfalten, wenn er von seinen Mitspielern bedient wird. Dieses Vorhaben fiel den Rot-Weißen äußerst schwer. „Die Bälle sind verloren gegangen in den gefährlichen Räumen, sie definieren sich für mich im Übergang in das letzte Drittel. Giovanni Haag und Isak Johannesson haben das teilweise gut aufgespielt. Wir hatten aber eklatante Ballverluste in diesen Räumen mit Moritz-Broni Kwarteng, Shinta Appelkamp und Dzenan Pejcinovic, sodass wir gar nicht torgefährlich wurden“, merkte Thioune an.
Es gab einen Moment, in dem die Düsseldorfer ihre Durchschlagskraft erfolgreich auf den Platz brachten. „Wir wurden torgefährlich, als wir in diesen Räumen den Ball gehalten haben, Dzenan ihn ablegt, der Ball auf Myron van Brederode rausgeht, der ihn zu Isak gibt. Dann steht Fürth an der Mittellinie, weil wir 1:0 führen“, blickte der Coach auf Johannessons erfolgreichen Abschluss zurück. Solche Szenen gab es gegen die „Kleeblätter“ zu selten.
Wäre mit Kownacki mehr drin gewesen? Daran hatte Thioune berechtigte Zweifel. „Das hätten wir mit Dawid auch nicht geschafft mit dem Übertrag, wenn wir da nicht gefährlich geworden wären. Es hat uns auch nicht geholfen, dass Vincent Vermeij nachher reinkam, als wir die Fürther ein bisschen reingedrückt haben. Da müssen wir stärker werden“, betonte Thioune.
Der Pole kehrt nun in den Kader zurück, damit könnte sich auch die Qualität im Angriff der Düsseldorfer steigern. Thioune blieb weiter überzeugt davon, dass sein Schützling alleine mit seiner Präsenz etwas in Fortunas Offensive bewegen kann. „Wir haben immer darüber gesprochen, wann Dawid wieder der Alte ist. Von den Zahlen her ist er es“, bezog sich Thioune auf Kownackis bisherige Ausbeute von neun Toren, mit denen der Stürmer gemeinsam mit Johannesson Fortunas bester Schütze ist.
Alleine vier Treffer erzielte die Bremen-Leihgabe in sechs Rückrundenspielen – bei zehn ausstehenden Partien dürften womöglich noch weitere folgen, dafür muss Kownacki aber unterstützt werden. Der Pole ist jedoch nicht nur als reiner Torjäger bekannt, seine Art, sich mit Körperlichkeit und Kopfballstärke in ein Spiel zu arbeiten, gibt den Düsseldorfern recht viel. „Dawid hilft uns mit seiner Wucht und Power. Er hätte gegen Fürth das eine oder andere Foul mehr gezogen, vielleicht hätte er uns in seiner jetzigen Verfassung geholfen“, sagte Thioune.
Eines ist ohnehin sicher: Mit Kownacki kann der 50-Jährige wieder auf ein wichtiges Element setzen, das den HSV am Samstagabend fordern kann. Doch am Ende wird dafür nicht nur die Anwesenheit des siebenmaligen polnischen Nationalspielers nötig sein, auch dessen Kollegen müssen zulegen. „Jetzt kommen alle wieder, Marcel Sobottka wird dabei sein, Emmanuel Iyoha auch. Dann kann man anders agieren und muss es nicht erst während des Spiels machen, sondern schon im Vorfeld in der Aufstellung.“