14-Jähriger mit Lähmung erfüllte die Norm TBW-Schwimmer wird Teil des Bundeskaders
Wülfrath/Berlin. · (HBA) In Berlin fanden jetzt die internationalen Deutschen Meisterschaften der behinderten Schwimmer statt. Zum dritten Mal mit dabei: Carl-Frederick Droste aus Erkrath, der in der Hauptstadt für die SG Bayer, im nichtbehinderten Teil des Schwimmens aber für den Turnerbund Wülfrath (TBW) startete.
Diesmal war für den 14-Jährigen aber vieles anders. Zum einen herrschten Corona-Bedingungen, zum anderen wollte Droste unbedingt die Norm für den Bundesnachwuchskader schaffen. Dazu fehlten noch drei Sekunden auf den 400 Metern im Freistilschwimmen. Die ersten Wettkämpfe verliefen ungeahnt gut, erstmals sicherte sich der TBW-Schwimmer die Teilnahme am Finalschwimmen. Dabei gelang sogar die begehrte Platzierung unter den ersten drei Schwimmern. Am dritten Wettkampftag dann die Erlösung: Die geforderte Zeit wurde geschwommen, Carl-Frederick wird Teil des Bundeskaders.
Der junge Mann kam über seinen älteren Bruder zum Schwimmsport. Dieser hatte sein sportliches Zuhause nach einem Umweg über den Erkrather SC im TB Wülfrath gefunden. Dieser Verein traute sich auch zu, dem von Geburt an den Beinen gelähmten Jungen das Schwimmen beizubringen. Durch seinen Bruder kam Carl-Frederick schnell zur Teilnahme an Wettkämpfen. Trotz persönlich guter Leistungen schlug er doch immer nur als Letzter an. So reifte die Idee zur Teilnahme am Parasport. Bis zur Umsetzung verging noch fast ein Jahr. Da schwamm Carl dann aber schon so gut, dass er gleich in den Landeskader aufgenommen wurde. Neben dem Training in Wülfrath erfolgt seitdem eine Förderung über die SG Bayer und den Behinderten- und Rehasport NRW. So kommt Droste an bis zu sechs Trainingszeiten pro Woche. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Der heimliche Wunsch ist nun die Teilnahme an den Paralympics 2024 in Paris. Da wäre der junge Mann 18 Jahre alt. Doch zunächst gilt für ihn: Schule zuerst.