Tischtennis „Der Sport macht mir noch viel Spaß“

Der 40-jährige Spieler von Borussia plaudert im „Aktuellen Sportstudio“ und blickt auf die Zeit nach der Tischtenniskarriere.

 Timo Boll könnte sich eine Teilnahme an Pariser Spielen im Jahr 2024 vorstellen.

Timo Boll könnte sich eine Teilnahme an Pariser Spielen im Jahr 2024 vorstellen.

Foto: dpa/Lukas Schulze

Timo Boll ist ein Mann der Rekorde. Der 40-Jährige gewann als bisher ältester Spieler bei einer Tischtennis-Weltmeisterschaft eine Medaille. Die ist umso höher einzuschätzen, weil Boll schon mit einer Rippenbogenentzündung zu WM nach Houston anreiste, sich in Texas sozusagen beim ersten Match eine Bauchmuskelzerrung zuzog und doch erfolgreich war. Grund genug für das ZDF, den Borussen ins „Aktuelle Sportstudio“ einzuladen.

Bolls Leistung ist „ein Riesenerfolg“, wie ZDF-Sportstudio-Moderator Jochen Breyer befand. „Wir hatten ein gutes ärztliches Team dabei gehabt. Die haben mir wirklich sehr, sehr stark geholfen. Ich habe ganz schön gelitten, aber es hat sich gelohnt“, meinte Boll. Nach vielen Bällen hatte sich der Routinier mit schmerzverzerrtem Gesicht an den Bauch gefasst, das war auf den Fernsehbildern deutlich zu sehen.

Die Verletzungen machten
es Boll nicht einfacher

„Für mich ist das auch immer schwer anzuschauen. Ich denke dann immer: Was war ich denn für ein Jammerlappen“, so der Tischtennisprofi augenzwinkernd. „Aber es war es wert, diesmal auf die Zähne zu beißen. Ein Bundesligaspiel hätte ich wahrscheinlich nicht zu Ende gespielt. Aber meine Auslosung war gut, ich habe in der ersten Runde den Chinesen geschlagen und dadurch war das Feld wirklich sehr offen. Alles war möglich.“

Die Verletzungen machten es nicht einfacher, doch Tischtennis ist ein sehr technischer Sport, Athletik ist nicht alles. „Man muss schon eine gewisse körperliche Fitness haben. Aber man hat gesehen, über Finesse, über Platzierung, geschicktes Spiel kann man doch einiges ausrichten“, erläuterte Boll. „Früher war ich auch ein Spieler, der über die langen Rallys gegangen ist. In den letzten zehn Jahren habe ich mein Spiel meinen körperlichen Möglichkeiten angepasst.“ So körperschonend unterwegs, scheint es für den Senior in der Weltklasse kein Karriereende zu geben. So ist auch die siebte Olympiateilnahme für Boll nicht ausgeschlossen. Er sagt jedenfalls noch nicht „nein“ zu den Spielen 2024 in Paris. „Es ist schwierig, so weit in die Zukunft zu planen. Mit 40 sind zwei, drei Jahre eine lange Zeit. Jede Trainingswoche ist hart. Ich hätte es mir auch nicht vorstellen können, mit 40 noch in der Weltspitze mitspielen zu können. Ich würde mich auf jeden Fall freuen, wenn es klappt. Der Sport macht mir immer noch so viel Spaß.“ Der Applaus der Sportstudio-Zuschauer war ihm sicher.

Und doch hat Timo Boll bereits Pläne für die Zeit nach seinem Karrierende. Dann möchte Boll mit seinem guten Freund Dirk Nowitzki auf Reisen gehen, am liebsten möchte der Tischtennis-Profi eine Safari machen.